seco: Prognose BIP-Wachstum 2006 2,7 Prozent

So erwartet das seco neu ein reales Wirtschaftswachstum von 2,7%, nachdem im März noch 2,0% vorhergesagt worden sind. Für 2007 lautet die aktuelle Schätzung unverändert 1,5%, wie am Donnerstag aus einer Medienmitteilung hervorgeht.


Stärkstes Boomjahr seit 2000
Damit würde die Schweizer Wirtschaft ihr stärkstes Boomjahr seit 2000 erreichen. Die deutliche Wachstumsbeschleunigung bei den Ausrüstungsinvestitionen im ersten Quartal 2006 sei ein Indiz der zunehmenden Zuversicht bei den Unternehmen. Der Rückgang der Wachstumsrate im kommenden Jahr will das seco indes nicht als Abschwung, sondern als Normalisierung nach einem ausserordentlich guten Jahr 2006 verstanden wissen.


Erwartete Verlangsamung der Konjunktur
Es sei davon auszugehen, dass die erwartete Verlangsamung der Konjunktur in vielen derzeit stark expandierenden OECD-Regionen den Aussenhandel bremsen wird. Auch die gute Baukonjunktur dürfte dem seco zu Folge angesichts des hohen Investitionsniveaus und der steigenden Finanzierungskosten zu Ende gehen. Auch die sehr hohe Zunahme der Wertschöpfung im Finanzsektor dürfte sich verlangsamen.


Erholung am Arbeitsmarkt
Die begonnene Erholung am Arbeitsmarkt dürfte sich im Jahresverlauf 2006 festigen und auch im nächsten Jahr fortsetzen. Die Expertengruppe prognostiziert eine Zunahme der vollzeitäquivalenten Beschäftigung um 0,8 (0,5)% im laufenden Jahr und um 0,5 (0,3)% im Jahr 2007. Die Arbeitslosenquote dürfte sich 2006 auf 3,3 (3,4)% und 2007 auf 2,8 (3,1)% zurückbilden.


Unsicherheitspotenzial bei Finanzmärkten
Der Ausblick ist jedoch trotz der über Erwarten guten Konjunkturentwicklung nicht frei von Risiken, so die seco-Ökonomen weiter. Ein erhebliches Unsicherheitspotenzial liege nach wie vor bei den Finanzmärkten. Es bleibe abzuwarten, ob nach der ausgeprägten Tiefzinsphase der Anpassungsprozess der Akteure an wieder höhere Zinsen weiterhin reibungslos verläuft. Gerade ein abrupter Anstieg der Zinsen könnte die Konjunktur beeinträchtigen. Auch in der latenten Gefahr eines starken Zerfalls des Aussenwerts des US-Dollars und in einem neuerlichen Ölpreisschub ortet das seco zumindest plausible Gefahrenherde.


Konjunkturaufschwung könnte bleiben
Auf der anderen Seite könnte der Konjunkturaufschwung in der Schweiz auch 2007 noch kräftig bleiben, schreibt das seco weiter. Dies, sofern die durch die Belebung der Investitionen und des Arbeitsmarktes in Gang gekommene Eigendynamik die weniger günstigen Bedingungen kompensiert (awp/mc/ar)

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