Otto’s: Kein Börsengang geplant – Lidl Bedrohung im Detailhandel
«Wenn wir an die Börse gehen, steige ich aus. Ich möchte nie eine börsenkotierte Firma leiten», sagte CEO Mark Ineichen in einem Interview mit der «Handelszeitung. Die früher gemachte Aussage stamme wohl von seinem Vater. Die vor sechs Jahren von Mark Ineichen geäusserte Vision der Umsatzmilliarde bezeichnet er heute als eine «dumme Vision». Das Unternehmen mit Sitz in Sursee setzt mit 90 Läden in der Schweiz zwischen 400 bis 500 Mio CHF um. Otto’s sei etwa zur Hälfte fremdfinanziert, die Bankschulden werden aber laufend abgebaut, so Ineichen. Jährlich werden in der Regel rund 10 Mio CHF ins Geschäft investiert.
Bedrohung für den Schweizer Detailhandel
Als Bedrohung für den Schweizer Detailhandel sieht Ineichen einen möglichen Markteintritt von Lidl. «Wenn Lidl kommt, wird für viele in der Schweiz die Guillotine kommen. Die werden ihre Läden auf einen Schlag eröffnen», sagte Ineichen. Zudem würden im Detailhandel derzeit viel überflüssige Fläche gebaut. Otto’s wird diese Entwicklung heute nicht mitmachen, «denn in zwei bis drei Jahren könnte man diese Bauten zum halben Preis erhalten. Wir greifen nicht mehr an, sondern sind am lauern», so Ineichen.
Geschäftsperspektiven mit der Lockerung von Parallelimporten
Neue Geschäftsperspektiven erhofft sich Ineichen mit der Lockerung von Parallelimporten und der Öffnung des Agrarmarkts. Auch neue Geschäftsfelder sind ein Thema. «Wir haben einige Ideen, die in den nächsten Monaten für Rummel sorgen werden», verspricht Ineichen. Auch eine Expansion ins Ausland schliesst er nicht aus: «Bis in einem Jahr sind wir gewappnet, dass unser Konzept auch im Ausland funktioniert.» (awp/mc/gh)