Novartis: Zweistelliges Wachstum in Impfstoffsparte angepeilt
«Vordringlich wird dieses Jahr sein, dass wir die Belieferung der Märkte mit Grippeimpfstoff im Griff haben», sagte Jörg Reinhardt, CEO der neuen Division Impfstoffe, gegenüber der «Finanz und Wirtschaft» (FuW; Ausgabe 21.06.). Die Massnahmen zur Behebung der beobachteten Qualitätsmängel seien festgelegt, die Umsetzung brauche aber Zeit.
Biotechnologisch herstellbarer Grippeimpfstoff im Fokus
Für die Impfstoff-Division wird das Grippesegment in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle spielen. Im globalen Vergleich ist Novartis in der Entwicklung eines biotechnologisch herstellbaren Grippeimpfstoffes am weitesten fortgeschritten. «Wir wollen dafür in Europa noch dieses Jahr den Zulassungsantrag einreichen», führte Reinhardt aus. Der Vorteil eines solchen Impfstoffs liegt darin, dass er wesentlich einfacher und flexibler produziert werden könnte.
Vogelgrippe- und Hirnhautentzündungs-Impfstoffe
Ein Impfstoffkandidat gegen Vogelgrippe (H5N1-Virus) befindet sich gemäss Reinhardt in der Phase III der klinischen Entwicklung. Ein Impfstoff gegen Hirnhautentzündung (Meningitis) ist bereits auf dem Markt und einer gegen Meningitis B befindet sich in der Entwicklung, wobei die Lancierung in spätestens fünf Jahren erfolgen soll. Analysten von Bear Stearns sehen darin ein Umsatzpotenzial von über 1 Mrd USD.
Produktemarketing soll gesteigert werden
Der Impfstoffmarkt mache derzeit eine grosse Wandlung durch, so Reinhardt weiter. Auslöser waren die gestiegene Gefahr einer Grippe-Pandemie, aber auch die Knappheit an Grippeimpfstoff im Winter 2004/05. Das Produktmarketing sei im Impfstoffgeschäft noch unterentwickelt, so Reinhardt weiter. Das will er aber ändern.
(awp/mc/hfu)