Mittal strebt volle Kontrolle bei Arcelor an – Aufteilung ausgeschlossen

«Wir schliessen eine Zerschlagung in jedem Fall aus», sagte Finanzchef Aditya Mittal, Sohn des Vorstandschefs Lakshmi Mittal, im Gespräch mit der «Börsen-Zeitung» (Donnerstag).


Arcelor will Fusion mit SeverStal
Der Übernahmekampf um Arcelor könnte sich laut Zeitung dahin entwickeln, dass der Luxemburger Stahlkonzern am Ende zwei Grossaktionäre hat: zum einen die indische Mittal-Familie, Eigentümerin des Mittal-Konzerns – zum anderen der Mehrheitseigner der russischen Severstal, Alexej Mordaschow. Arcelor will mit SeverStal fusionieren und so den Übernahme-Versuch von Mittal abwehren.


Volle Kontrolle bei Arcelor
Einen Kommentar dazu, wie er mit dem Russen als einem möglichen Paralleleigentümer bei Arcelor kooperieren würde, lehnte Mittal ab: «Wir streben weiterhin die volle Kontrolle bei Arcelor an», bekräftigte der Finanzchef im Gespräch mit der Zeitung. Dies sei notwendig, um die geplanten Grössenvorteile voll verwirklichen zu können. Allerdings nannte er keinen festen Mindestanteil.


Mittal gibt sich gute Chancen im Übernahmekampf
«Wir glauben, dass wir schneller als Herr Mordaschow sind und dass die Mehrheit der Arcelor-Aktionäre unser Angebot bevorzugt», sagte Mittal. Ein Indiz dafür sei die Tatsache, dass über 30 Prozent der Arcelor-Aktionäre eine zusätzliche ausserordentliche Hauptversammlung zu der geplanten Fusion von Arcelor mit Severstal gefordert hätten. Hinzu kommt laut Zeitung, dass die Prüfung der EU-Kartellbehörden in Sachen Severstal voraussichtlich zu lange dauert, um Mittals Gebot zuvorzukommen.


Alternativen zu Arcelor-Übernahme
Sollte die Übernahme Arcelors scheitern, dann würde Mittal das parallel angestrebte Wachstum in Asien durch Produktionserweiterungen und Akquisitionen vorantreiben. «Im Fokus stehen dabei China und Indien, wo wir bereits über Werke verfügen», sagte der Finanzchef. Japan sei dagegen wegen des schwächeren Wachstums kaum von Interesse. (awp/mc/ab)

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