Streit um Verkauf der Schweizer Bodenseeflotte

Das Bezirksgericht Arbon hätte morgen Dienstag klären sollen, ob die Streichung des Vorkaufsrechts für die Minderheitsaktionäre der Schweizerischen Bodensee Schifffahrtsgesellschaft (SBS) legal war. Minderheitsaktionär Flavio Cason hatte gegen die SBB, die noch Hauptbesitzerin der SBS ist, Klage eingereicht.


«Das Ziel habe ich erreicht»
Sein Ziel, den Verkauf der SBS an die Stadtwerke Konstanz zu blockieren, sei erreicht, schreibt der Kläger in einem Communiqué am Montag. Deshalb ziehe er die Klage zurück. Die für morgen Dienstag geplante Verhandlung vor dem Bezirksgericht Arbon findet deshalb nicht statt, wie der Gerichtspräsident auf Anfrage erklärt hat. Zum Streit zwischen Minderheitsaktionär Flavio Cason und der SBB als Besitzerin der SBS kam es, weil der als Maschinist beim Schifffahrtsunternehmen Angestellte den Verkauf der Schweizer Bodenseeflotte ins Ausland verhindern will. Eine Investorengruppe hatte ihn unterstützt und ihr Interesse am Schifffahrtsbetrieb mit Werft in Romanshorn bekundet.


Bieterwettbewerb wird angesagt
Die SBB, welche ihren einzigen Schiffsbetrieb an die Konstanzer Stadtwerke verkaufen wollte, hatte den Störenfried auszubooten versucht. Die Generalversammlung der SBS hatte im Herbst 2005 das Vorkaufsrecht des Angestellten und weiterer Minderheitenaktionäre per Statutenänderung gestrichen. Auf Druck der Öffentlichkeit hat die SBB in der Zwischenzeit ihre Strategie geändert. Sie wird die Bodenseeflotte in einem Bieterwettbewerb zum Verkauf ausschreiben, wie die Besitzerin der SBS am 23. Mai bekannt gegeben hat. (awp/mc/th)

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