Vivendi gegen Zerschlagungs – Gewinnprognose angehoben
Den Vorschlag einer Aufspaltung der Vivendi-Gruppe lehnten Verwaltungsrat und Management als «unrealistisch» ab. Die bisherige Strategie sei die beste, um den Wert des Unternehmens zu steigern, teilte Vivendi bei der Vorlage von Quartalszahlen mit. Der Konzern stellte zudem seine Wachstumsstrategie bis 2011 vor und hob seine Gewinnprognose für das laufende Jahr an.
Konzern mit 40 Mrd. Euro bewertet
Nach Angaben aus Kreisen soll Sebastian Holdings den Franzosen sogar ein Übernahmeangebot über 33,50 Euro je Aktie unterbreitet haben, das diese aber ablehnten. Damit würde der Konzern mit über 40 Milliarden Euro bewertet. Hinter der Private-Equitygesellschaft steht der norwegische Unternehmer Alexander Vik, der über Sebastian Holdings einen Anteil von weniger als fünf Prozent besitzt, aber grösster Einzelaktionär ist. Schon seit Wochen wird in der Branche spekuliert, der Milliardär wolle Einfluss auf die unternehmerische Strategie Vivendis nehmen und den Konzern zur Konze ntration auf eines seiner Standbeine drängen – Medien oder Telekommunikation.
Nettogewinn soll bis 2011 auf 4 Mrd. Euro steigen
Vivendi könnte seine Anteile an der französischen Telefongesellschaft SFR oder der marokkanischen Maroc Telecom verkaufen, hiess es. Eine andere Option sei die Trennung von dem 20-Prozent-Anteil an NBC-Universal. Vivendi sieht sich aber in alle Bereichen gut aufgestellt. Bis 2011 soll jede der Sparten ein robustes operatives Wachstum von 8 bis 10 Prozent jährlich ausweisen. Der bereinigte Nettogewinn soll auf 3,5 bis 4 Milliarden Euro in 2011 ansteigen.
Jahresprognose angehoben
Für das laufende Geschäftsjahr stellt Vivendi einen um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 2,4 Milliarden Euro in Aussicht. Dies entspricht einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert und ist zugleich eine Anhebung der noch im März abgegeben Prognose. Damals hatte der Konzern eine Steigerung von 11 bis 13 Prozent in Aussicht gestellt. Im ersten Quartal legte das bereinigte Nettoergebnis nach Minderheiten um 11,7 Prozent auf 592 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis steigerte der Konzern um 10,9 Prozent auf 990 Millionen Euro. Der Umsatz zog um 5,7 Prozent auf 4,766 Milliarden Euro an. Zum Wachstum trugen alle Sparten bei. (awp/mc/’pg)