Marti: Bei NEAT erneut den Kürzeren gezogen

Die erste Vergabe war von der Arbeitsgemeinschaft Marti bei der eidgenössischen Rekurskommission angefochten worden, weil Strabag nur um 0,6% billiger offeriert hatte. Das Auftragsvolumen für das letzte grosse Tunnelbaulos am Gotthard-Basistunnel beträgt rund 413 Mio CHF.


Rechtmässigkeit bezweifelt
Marti bezweifelt die Rechtmässigkeit der Vergabe. Wie der Verwaltungsrat der AlpTransit am Freitag mitteilte, hat er die beiden Angebote unter Beizug externer Experten überprüft. Diese Abklärungen hätten den ursprünglichen Vergabeentscheid bestätigt.


Rekurs gegen Entscheid möglich
Weitere Angaben machte AlpTransit-Sprecher Ambros Zgraggen auf Anfrage nicht. Es handle sich um ein laufendes Verfahren, sagte er. Denn auch gegen diesen Entscheid kann gemäss Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen rekurriert werden.


Erstaunen und Bedauern bei Marti
Ob Marti davon Gebrauch machen wird, ist noch unklar. Die Arbeitsgemeinschaft habe mit Erstaunen und Bedauern von der Vergabe an das österreichische Konsortium Kenntnis genommen, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Marti werde von der AlpTransit detailliert Auskunft verlangen, welche Gründe zu diesem Zuschlagsentscheid geführt hätten. Danach werde man über eine erneute Beschwerde befinden.


Baubeginn um ein Jahr verzögert
Durch die Beschwerde verzögert sich der Baubeginn in Erstfeld UR um ein Jahr. Wenn nun alles gut laufe und keine weitere Beschwerde eingereicht werde, könnten die Arbeiten im Herbst 2006 beginnen, sagte Zgraggen. Die finanziellen Folgen seien noch unklar.


Tunneleröffnung im Jahre 2016
Auch für die Eröffnung des gesamten Tunnels rechnet die ATG mit einer Verzögerung von rund einem Jahr. Die Inbetriebnahme werde im Laufe des Jahres 2016 erfolgen, sagte Zgraggen. (awp/mc/ab)

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