Mövenpick 2005 wieder mit Gewinn – Konzernchef geht
Mövenpick erreichte 2005 einen Gewinn von 6,1 Mio CHF, nach einem Verlust von 2,1 Mio CHF im Vorjahr. Damit sei ein Etappenziel erreicht worden, sagte am Donnerstag Mövenpick-Verwaltungsratspräsident Peter Kalantzis an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
Ergebnis kein Anlass zum Jubilieren
Das Ergebnis gebe aber keinen Anlass zum Jubilieren. Mövenpick müsse die Rentabilität deutlich steigern. Der Gesamtumsatz stieg um 6,7% auf 1,142 Mrd CHF. Einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten die Management- und Franchise-Betriebe, die ihren Umsatz um 16,0% auf 464,3 Mio CHF steigerten. Im eigenen Geschäft stieg der Umsatz um 1,1% auf 677,7 Mio CHF. Mövenpick befindet sich zu 90% im Besitz einer Aktionärsgruppe rund um die Familie von Finck.
Eingeschlagener Weg richtig
2005 bestätige die Richtigkeit des eingeschlagenen Wegs, sagte Kalantzis weiter. In den vergangenen Jahren hat Mövenpick die Strukturen verschlankt. Das Betriebsergebnis (Ebit) liegt mit 8,1 Mio CHF achtmal über dem Wert des Vorjahrs. Dabei haben sich die Geschäftsfelder unterschiedlich entwickelt. Sorgenkind bleibt die Sparte Restaurants, wo der Betriebsverlust nur leicht von 9,7 Mio CHF auf 9,3 Mio CHF verringert werden konnte.
Restaurants und Wein mit Verlust
Die Sparte Wein weist wegen der Zurückhaltung der Konsumenten und des gestiegenen Preisdrucks ebenfalls einen Betriebsverlust von 1,9 Mio CHF aus, nach einem positiven Ergebnis von 0,8 Mio CHF im Vorjahr. Die übrigen Sparten schlossen mit positiven Ergebnissen ab. Im Bereich Hotels und Resort stieg das Betriebsergebnis von 2,2 Mio auf 6,1 Mio CHF. Marché International verzeichnete eine Ebit- Steigerung von 1,6 Mio auf 4,4 Mio CHF, die Sparte Fine Foods einen Zuwachs von 2,8 Mio auf 3,7 Mio CHF und der Bereich Corporate Center von 3,3 Mio auf 5,1 Mio CHF.
Hotel und Marché sollen durch geografische Expansion gestärkt werden
Mövenpick will nun die Ertragspfeiler – das Hotel- und Resortgeschäft und Marché International – durch geografische Expansion weiter stärken. Zugleich sollen unrentable Mövenpick Restaurants geschlossen werden. 2005 gab es sechs Schliessungen; vier davon in der Schweiz («Wächter» und «Casino» in Bern, «Pfauen» in Zürich sowie «Parco Ciani» in Lugano).
Konzernchef Jörg Asshauer geht
Nach geschaffter Wende geht Konzernchef Jörg Asshauer. Asshauer kündigte seinen Rücktritt auf Ende April an. Nach erfolgter Restrukturierung werde er sich beruflich neu orientieren, teilte Mövenpick mit. Dies sei der richtige Zeitpunkt, sagte Asshauer. Asshauer gehe «in bester Freundschaft», sagte Kalantzis. Asshauers Nachfolger wird Guido Egli. Egli übernimmt ab 1. Mai die Funktion des Konzernchefs zusätzlich zu seiner bisherigen Aufgabe als Leiter der Sparte Fine Foods. Das sei die Folge der vereinfachten Strukturen, hiess es. Die Holding sei heute nur noch die Klammer, die Einheiten arbeiteten eigenständig, wodurch sich ein Vollzeitmanager erübrige.
EBIT Ziel 20-25 Millionen bis 2007
Mövenpick will im Zeithorizont bis 2007 einen EBIT zwischen 20 und 25 Mio CHF erreichen. Im gleichen Zeitraum soll der Return on Equity (RoE) auf 10 bis 15% gesteigert werden, wie VR-Präsident Peter Kalantzis anlässlich der Bilanzmedienkonferenz von Mövenpick in Zürich sagte. Zum laufenden Jahr werden keine detaillierten Prognosen abgegeben. Gemäss Jörg Asshauer ist das Geschäftsjahr 2006 aber im Rahmen der Erwartungen angelaufen; negative Überraschungen seien bisher keine zu verzeichnen gewesen.
(awp/mc/ab)