Dow Jones Indexes und die Citigroup lancieren Index für «Islamic Bonds» (Sukuk)

von Gérard Al-Fil 


 


Sukuk sind «Islamic Bonds», die auf der Grundlage der Scharia emittiert werden. Die Citigroup und Dow Jones Inc. werden am 2. April den Dow Jones Citigroup Sukuk Index lancieren.


 


Islamic Bonds sind keine Anleihen


Der Begriff Anleihe ist im Zusammenhang mit Koran-konformen Titeln streng genommen falsch, da Sukuk im Gegensatz zu konventionellen Schuldnerpapieren keinerlei Zinscoupon aufweisen. Der Koran verbietet Zinsen in Sure 2, Vers 275. Stattdessen finanzieren Investoren über Sukuk beispielsweise Immobilienprojekte (wie aktuell den Ausbau des Dubai International Airport) und werden an den Mieteinnahmen beteiligt. So besteht ein gleichgerichtetes Interesse zwischen Emittent und Investor im Hinblick auf das zu finanzierende Projekt, das Zinsverbot wird auf diese Weise elegant umgangen. Häufig findet man Berichte über «Sukuks», doch ist dieser Begriff sprachlich falsch, denn «Sukuk» ohne «s» ist bereits der arabische Plural von Sakk, was soviel wie «Zertifikat» bedeutet.


 


Index soll globales Potential für Islamic Finance erschliessen


Um in den Dow Jones Citigroup Sukuk Index aufgenommen zu werden, müssen Islamic Bonds auf den US-Dollar lauten, ein Mindestvolumen von 250 Millionen Dollar sowie Investmentgrade (mindestens BBB-/Baa3) aufweisen. «Mit diesem Segment wollen wir auch nicht-muslimische Anleger erreichen, denen bisher kein Standard-Index für Islamic Bonds zur Verfügung stand. Dow Jones Inc. kann zudem auf sieben Jahre Erfahrung mit Islamic Market Indizes zurückgreifen.» sagt Rushdi Siddiqui, Global Director, Dow Jones Islamic Indexes, New York. Der Index wird zu Beginn aus sieben Sukuk bestehen und wie bei islamischen Finanzinnovationen üblich von einem Gremium islamischer Rechtsgelehrter (Scharia-Board) überwacht werden. Der Markt für Islamic Banking ist ein weltweiter 350 Milliarden-Dollar Markt und wächst mit 15 – 20 % pro Jahr. 

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