Deutsch-französische Börsenfusion wäre «interessant»

Beide betonten am Dienstag nach einer gemeinsamen Kabinettssitzung in Berlin aber, dass dies eine Entscheidung der Unternehmen sei, die darüber redeten. Die Deutsche Börse hatte jüngst eine Fusion mit Euronext vorgeschlagen.


«Interessantes Projekt»
Die Gespräche würden mit Interesse verfolgt, man wolle einer wirtschaftlichen Entscheidung aber nicht vorgreifen, sagte Merkel. Ein Zusammengehen beider Börsen könnte aber ein «interessantes Projekt» im Rahmen der deutsch-französischen Kooperation sein. Chirac erklärte, er sehe dies genauso. Nähere Angaben machte er nicht.


Deutsche Börse in Zugzwang
Hintergrund der Debatte sind die Versuche der weltweit führenden Handelsplätze für ein Zusammengehen mit einem Konkurrenten. Zuletzt hatte die zweitgrösste US-Börse NASDAQ ein Übernahmeangebot für den Londoner Konkurrenten LSE abgegeben. Die Euronext und die Deutsche Börse geraten so in Zugzwang. In Europa gibt es nur noch drei grosse Handelsplätze: Frankfurt, London und Paris.


Europäische Börse
Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni hatte im Februar eine Fusion mit der Gemeinschaftsbörse Frankreichs, Belgiens, Portugals und der Niederlande vorgeschlagen. Zunächst hatte Euronext darauf aber reserviert reagiert. Bei der Konsolidierung der europäischen Börsenplätze will auch die weltgrösste Börse, die New York Stock Exchange (Nyse), künftig stärker mitmischen. (awp/mc/gh)

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