GFT und ZKA definieren neuen Internet Standard für elektronische Bankenkommunikation
Als Ergänzung zum seit langem etablierten DFÜ-Abkommen eröffnet der Electronic Banking Internet Communication Standard (EBICS) neue Möglichkeiten für die Kommunikation zwischen Banken und Kunden. Die elektronische Datenübertragung an Kreditinstitute wird dadurch erheblich vereinfacht. Der ZKA informiert anlässlich der CeBIT über die Vorteile des neuen Standards.
Internet-basierter Kommunikationskanal
Der Zentrale Kreditausschuss als Interessenvertretung der Kreditinstitute in Deutschland hat GFT den Auftrag erteilt, auf der Basis eines vom ZKA erarbeiteten Grobkonzeptes die Spezifikation des Standards EBICS zu entwickeln. Mit diesem Standard wird basierend auf dem bestehenden DFÜ-Abkommen ein Internet-basierter Kommunikationskanal zwischen Unternehmen und Banken geschaffen. Das DFÜ-Abkommen wird hierzu um die Funktionalität sicherer Kommunikation über das Internet zwischen Unternehmen und ihren Banken («Multibankfähigkeit») erweitert. Ziel dieser Erweiterung war es, den einheitlichen und multibankfähigen Bankenstandard «DFÜ mit Kunden» für Übertragungsmöglichkeiten im Internet auszubauen und damit mehr Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen.
Reibungslose Interaktion zwischen Kunden- und Banksystemen
In Zusammenarbeit mit einem dedizierten Arbeitskreis des ZKA mit Vertretern von Banken und Verbänden hat das Projektteam von GFT die Feinspezifikation, das Sicherheitskonzept und einen Implementierungsleitfaden für das EBICS-Übertragungsprotokoll erstellt. Die Feinspezifikation ist die Grundlage für die Entwicklung von Kunden- und Banksystemen, die über das EBICS-Protokoll kommunizieren. Als solche gewährleistet sie die reibungslose Interaktion zwischen Kunden- und Banksystemen verschiedener Hersteller und erfüllt damit ein Grundprinzip des DFÜ-Abkommens: die Multibankfähigkeit.
Zahlreiche Vorteile
Für die Praxis des Finanzwesens in Unternehmen bringt EBICS zahlreiche Vorteile mit sich: Die einzelnen Geschäftsvorfälle wie bspw. Überweisungen können über Auftragsarten in den etablierten bankfachlichen Formaten übertragen werden. Neu ist vor allem die Möglichkeit der «Verteilten Elektronischen Unterschrift (VEU)», die eine zeitlich und räumlich unabhängige, kundenübergreifende Autorisierung von Aufträgen ermöglicht. Durch die kryptografische Absicherung jedes einzelnen Transaktionsschrittes mit Hilfe von Verschlüsselung und digitalen Signaturen genügt der neue Standard auch in Puncto Sicherheit höchsten Ansprüchen.
Die EBICS-Protokollelemente basieren auf XML; als offener Standard stellt er damit keine speziellen Anforderungen an die konkrete technische Architektur der Kundensysteme: Eigenständige Desktop-Applikationen können genauso angebunden werden wie etwa Client/Server-Anwendungen oder Applet-Lösungen.
Lücke geschlossen
«EBICS füllt eine Lücke, die seit der Etablierung des Internets in Deutschland das Wachstum von Electronic Banking gebremst hat», so Dr. Torsten Eistert, Head of International Business Consulting bei GFT. Auf der Basis eines branchenweiten Standards können jetzt sowohl Unternehmen in ihrem Cash Management als auch Banken bei ihrer Kommunikationsarchitektur erhebliches Effizienzsteigerungspotenzial realisieren. Diese Entwicklung ist für GFT ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem der führenden internationalen Anbieter für Finanzdienstleistungs-IT.» (pte/mc/pg)