Aktienfokus Swiss Re: Gewinnrückgang nach schwachem Jahresergebnis

Der Rückversicherer hatte rekordhohe Schadenforderungen wegen Naturkatastrophen zu beklagen und konnte die Ergebnis-Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Allerdings hatten diese mit einer vollständigen und nicht mit einer Teilauflösung der Schwankungsreserven gerechnet.


Aktien verlieren 3,6 Prozent
Bis um 10.40 Uhr verlieren Swiss Re 3,6% respektive 3,35 CHF auf 90,55 CHF, das Tagestief lag bei 89,90 CHF. Somit liegen die Titel auf dem tiefsten Stand seit dem letzten November. Der Gesamtmarkt (SMI) steht zum Berichtszeitpunkt 0,01% tiefer auf 7’979,88 Punkten.


Julius Bär: Insgesamt enttäuschend
Die Resultate seien insgesamt enttäuschend ausgefallen, schreibt das Equities Advisory Team der Bank Julius Bär. Der enttäuschende Zahlensatz dürfte bei den Investoren «keine Begeisterungsstürme» auslösen und ein erstes Auffangnetz für den Kurs dürfte bei 90,20 CHF zu finden sein, schreibt die Bank Wegelin.


Vontobel: Differenz zur Schätzung erklärt
Die Schwankungsreserven von 1’181 Mio CHF (per Juni 2005) seien nur zur Hälfte für die Gewinnglättung verwendet worden, schreibt Viktor Dammann von der Bank Vontobel. Damit erkläre sich die Differenz zur Schätzung zu einem grossen Teil. Vontobel hatte den Reingewinn von Swiss Re im Vorfeld auf 2’133 Mio CHF veranschlagt, ausgewiesen wurden aber lediglich 1’451 Mio CHF.


Nicht voll genutzte Schwankungsrückstellungen
Ebenfalls eine Folge der nicht voll genutzten Schwankungsrückstellungen sei die schlechter als erwartet ausgefallene Combined Ratio gewesen, so Dammann weiter. Über Erwarten seien die Gewinnrealisierungen aus Kapitalanlagen mit insgesamt 1’249 Mio CHF ausgefallen (Schätzung Dammann: 684 Mio CHF).


Bank Leu: Enttäuscht über den Gewinn-Mix
Die Analysten der Bank Leu zeigten sich über den Gewinn-Mix etwas enttäuscht. Nebst der unter den Erwartungen liegenden Performance des Nichtlebengeschäfts (exkl. Naturkatastrophen) habe sich auch das Zeichnungsergebnis in dieser Sparte nicht so entwickelt wie erwartet. Zudem lagen die Kosten für das Corporate Center und für die weiteren Betriebstätigkeiten um 100 Mio CHF über den Prognosen, so die Bank Leu weiter.


ZKB: Schadensumme liegt über der Annahme
Die Schadensumme für Katastrophenereignisse, die über 20 Mio CHF ausmachen, belaufen sich auf insgesamt 3 Mrd CHF. Dies liege über der bisherigen Annahme von 2,5 Mrd CHF, schreibt Georg Marti von der ZKB.


Helvea: Kaum Potential für Aktienkurseserholung
Tim Dawson von Helvea weist auf die wichtige Publikation (am 11.04.06) des Embedded Value hin. Er geht davon aus, dass eine schwache Entwicklung dieser Kennzahl zu sehen sein wird, da im 2005 kaum Admin Re-Geschäfte zu sehen waren. Bis zu diesem Zeitpunkt gebe es kaum Potential für eine Erholung des Aktienkurses. Helvea bewertet die Titel mit «Neutral» und einem Kursziel von 103 CHF.


Bevorstehende Analystenkonferenz
Vor der am Nachmittag anstehenden Analystenkonferenz wird die Bank Leu ihre Einschätzung auf «Hold» mit einem Kursziel von 95 CHF belassen. Die ZKB wird ihre Gewinnschätzungen zwar überprüfen, belässt aber das Rating auf «Marktgewichten», die Bank Vontobel bewertet die Aktie mit «Sector Perform». (awp/mc/ab)

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