BAT erhöht Gewinn 2005 stärker als erwartet
BAT machte dafür die steigenden Verkäufe von Kernmarken wie Lucky Strike oder Dunhill und Kosteneinsparungen verantwortlich. Der Gewinn je Aktie (EPS) habe von 76,60 auf 89,34 Pence zugelegt, teilte der Konzern in London mit. Zu dieser Entwicklung hätten auch Aktienrückkäufe beigetragen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Wert von 87,40 Pence je Anteilsschein gerechnet.
12 % höhere Dividende
Der operative Gewinn aus fortgeführtem Geschäft stieg unter Ausklammerung von Sondereffekten um 9 Prozent auf 2,61 Milliarden britische Pfund (3,83 Mrd Euro). Den Aktionären will der Konzern eine um 12 Prozent höhere Dividenden von 47 Pence je Aktie zahlen. Das Wachstum kam in 2005 vor allem aus Regionen wie Russland, Osteuropa oder Südamerika. Die Aktie stieg an der Londoner Börse zuletzt um 2,79 Prozent auf 1.364 Pence.
Kostenbremse
Wie andere Zigarettenhersteller auch, muss BAT die Kosten kräftig drücken, um die nachlassende Nachfrage in den westeuropäischen Märkten und die zugleich anziehenden Investitionen in anderen Regionen abzufangen. BAT hatte Fabriken in Grossbritannien, Kanada, Neuseeland und Irland geschlossen und dafür in 2005 271 Millionen Pfund Restrukturierungsaufwendungen verbuchen müssen. Im Gegenzug will BAT bis Ende 2007 400 Millionen Pfund einsparen.
Vorerst keine Zukäufe
Vertriebsvorstand Michael Prideaux betonte im Gespräch mit AFX News, dass aus den besser als erwartet ausgefallenen Jahresergebnissen kein Trend für die Zukunft abgeleitet werden könne. BAT wolle langfristig nach wie vor im hohen einstelligen Bereich beim Gewinn je Aktie zulegen. Aus der über die Branche rollenden Konsolidierungswelle will sich der Konzern vorerst raushalten. «Wir warten noch eine Weile ab», sagte Prideaux im Hinblick auf Zukäufe und Fusionen. Dennoch werde man die Privatisierungen in Ägypten oder der Türkei beobachten.
Philip Morris im Blickfeld
Auch die mögliche Ausgliederung von Branchenprimus Philip Morris aus dem Altria-Konzern will BAT genauestens verfolgen. «Dann wird eine ganz andere Art von Wettbewerber entstehen», sagte Prideaux. Philip Morris habe seinen Akquisitionshunger bereits mit dem Kauf der indonesischen Sampoerna bewiesen. Aber auch das US-Unternehmen müsse den Shareholder-Value im Blick behalten und könne keine astronomischen Preise zahlen. (awp/mc/pg)