Leclanché: Germancapital legt Kaufangebot vor

Zuvor will Leclanché noch den bayerischen Batterienproduzenten Bullith per Aktientausch übernehmen, wie die Unternehmen am Dienstag bekannt gaben. Dies sei eine einzigartige Gelegenheit, sagte Leclanché-Chef Raoul Sautebin an einer Telefonkonferenz. Dies erlaube einen Entwicklungsschub für das Westschweizer Unternehmen. Leclanché erhalte mit Bullith Technologien für wiederaufladbare Minibatterien, die am Fraunhofer Institut entwickelt wurden und einen Vorsprung von mindestens zwei Jahren vor der Konkurrenz hätten. Die Minibatterien, die beispielsweise in Hörgeräten oder der Unterhaltungselektronik eingebaut würden, würden höhere Margen abwerfen als die Batterien im Supermarkt.


Vorsprung von Bullith
Diesen Vorsprung von Bullith könne man ummünzen durch die den starken Namen und die Vertriebsbasis von Leclanché. Deshalb passten die beiden Firmen gut zusammen. Bullith habe eine Produktionskapazität von 1 Mio Minibatterien im Jahr. 2005 wurde ein Umsatz von 0,4 Mio CHF erzielt.


Grossaktionär Germancapital
Grossaktionär von Bullith ist Germancapital mit einer Beteiligung von 33,1%. Der Rest sei im Besitz von einem Dutzend Einzelaktionären, sagte Sautebin. Germancapital bringt damit seinen Anteil an Bullith in Leclanché ein. Der Leclanché- Verwaltungsrat habe die Transaktionen einstimmig abgesegnet. Germancapital habe keine Pläne für Restrukturierungen und schmerzhafte Einschnitte bei Leclanché, sagte Germancapital-Sprecher Andreas Kleinschmidt auf Anfrage. Diese seien schon unternommen worden.


Zur neuen Blüte zu verhelfen
«Jetzt geht es darum, dem Unternehmen zur neuen Blüte zu verhelfen durch Hochtechnologien. Das heisst, da wird jetzt nicht das Letzte herausgepresst, sondern sehr zielgenau investiert», sagte Kleinschmidt.


Durch Technologievorsprung wieder profitabel werden
Leclanché solle durch den Technologievorsprung wieder profitabel werden. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz von 31,2 Mio auf 25,9 Mio CHF. Der Rückgang sei zu einem grossen Teil auf die Aufgabe von gewissen Geschäftsbereichen zurückzuführen. Der Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich von 2,2 auf 2 Mio CHF. Unter dem Strich weitete sich allerdings der Reinverlust von 1,7 Mio auf 1,9 Mio CHF aus. Für die Übernahme von Bullith will Leclanché 42’350 neue Aktien ausgeben. Damit habe der Deal einen Wert von 6,35 Mio CHF, sagte Sautebin. Derzeit hat das Westschweizer Unternehmen 127’050 Aktien ausgegeben.


150 CHF pro Aktie
Germancapital bietet für alle im Publikum befindlichen Aktien von Leclanché 150 CHF. Nicht vom Angebot erfasst werden die von Leclanché selber gehaltenen Unternehmen. An der um 0,6% festeren Börse zogen die Leclanché-Aktien um 0,3% auf 152,40 CHF an. (awp/mc/gh)

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