Eduard Manet: Im Garten der Villa Bellevue







Weitere Bilder Eduard Manets in der Sammlung Bührle.

Eduard Manets Arbeitsfeld ist der durchsonnte Garten am Haus, den er gern mit einer jungen weiblichen Figur belebt. In unserem Bild ist es Marguerite, die Schwester der Madame Guillemet, die Manet mit ihrem Mann im Gewächshaus gemalt hatte. Sie hockt auf dem Rasen mit einem Buch auf den Knien, unterstützt aber in ihrem aufrechten Sitz die Vertikalen des nachbarlichen Hauses und der Baumstämme des Gartens in dem hochformatigen Bilde. Giesskanne und Harke, die Manet sogar eines besonderen Bildes würdigte, leiten mit ihren Diagonalen zu ihr hin.




 Im Garten der Villa Bellevue, Öl auf Leinwand. 91 x 70.5 cm, Entstanden 1880, Jamot/Wildenstein 400


Wenn die Farbe ihre Wichtigkeit über alles stellt
Das Mädchen gewinnt indessen keine Individualität, sondern ist nur der Mittelpunkt der sommerlichen Erscheinung, wie es auch bei dem reifen Monet ist (vgl. «Des Künstlers Garten in Giverny»). In gewissem Sinne gilt das auch von den Porträtstudien, die Manet im Garten der Villa malte, von Marguerite, seiner Frau und seiner Mutter, die alle dem Landschaftlichen integriert sind.


Manets Liebe zur Freilichtmalerei
Im Sommer und Herbst 1880 hält sich Manet mit seiner Familie in Bellevue unweit Paris auf, wo er in der Rue des Gardes 41 ein Haus gemietet hatte. Gegen sein immer schmerzhafter werdendes Rückenmarksleiden unterzieht er sich dort einer ärztlichen Behandlung, die ihm täglich Stunden raubt.Trotz dieser Behinderung ist er unermüdlich tätig, und von seinen persönlichen Beschwernissen dringt nichts in seine Malerei, die voller Glanz und Heiterkeit ist. Die Freilichtmalerei, die er sich im Sommer 1874 in Argenteuil, nicht zuletzt unter Monets Einfluss, ganz zu eigen gemacht hatte, bestimmt auch das Schaffen dieses Sommers. (sb/mc/th)






Sammlung Bührle, Zollikerstrasse 172 
Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonntag, 14 – 17 Uhr

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