Infineon weitet Verluste deutlich aus – Erwartungen weit verfehlt

Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, kletterte der Fehlbetrag wegen des Preisverfalls bei den Speicherchips von 100 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 183 Millionen Euro. Dabei sank der Umsatz von 1,73 Milliarden Euro auf 1,67 Milliarden. Der operative Verlust war im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2005/06 (30. September) mit 122 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch wie die 50,3 Millionen Euro, die zehn von dpa-AFX befragte Analysten im Schnitt erwartet hatten. Den Verlust hatten die Experten im Schnitt bei 40,6 Millionen angesetzt.


Preisverfall bei Speicherchips
Das Unternehmen verwies zur Begründung auf den starken Preisverfall bei Speicherchips. Die positive Entwicklung in den beiden Logiksegmenten habe den «signifikanten Rückgang des Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei den Speicherprodukten nicht ausgleichen können», hieß es in der Mitteilung. In der Speicherchipsparte, die den Löwenanteil zum Konzernumsatz beisteuert, wies die im DAX notierte Infin eon Technologies AG bei einem Umsatz von 678 Millionen Euro einen EBIT-Verlust von 118 Millionen Euro aus. Die Münchner wollen Mittel 2006 das kapitalintensive Massengeschäfts mit Speicherchips abspalten.


Ausstehender Ausblick
Einen Ausblick für das laufende Geschäftsquartal blieb die Gesellschaft am Freitag schuldig und verwies auf den 24. Januar. Mitte November hatte Infineon ausblickend gesagt, dass die Gesellschaft mindestens mit dem weltweiten Halbleitermarkt wachsen wolle, und zwar um mindestens 6 bis 8 Prozent. Für das Auftaktquartal 2005/06, in das auch das Weihnachtsgeschäft fiel, hatte Infineon damals im Quartalsvergleich leicht steigende Umsätze in Aussicht gestellt. Die Börse nahm die Zahlen mit Enttäuschung auf. Das Infineon-Papier gab bis gegen 17.20 Uhr 4,88 Prozent auf 7,60 Euro nach. (awp/mc/th)

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