Swiss Re Katrastrophenbilanz: 112000 Tote – 225 Mrd USD Schäden

Der Rückversicherungskonzern Swiss Re beziffert den finanziellen Gesamtschaden im Jahr 2005 in der am Dienstag veröffentlichten Katastrophenbilanz auf 225 Mrd USD. Das ist mehr als doppelt so viel als im bisherigen Rekordjahr 2004, als die Schäden auf 105 Mrd USD beziffert wurden. Die Versicherer müssen 2005 für Schäden in der Höhe von 80 Mrd USD aufkommen. 2004 sind es noch 42 Mrd USD gewesen. In der Schweiz haben die Überschwemmungen im August den Versicherern ebenfalls einen Rekordschaden von 1,8 Mrd USD verursacht.


Pakistan belastet
Im Jahr 2005 starben durch Erdbeben mehr als 90´000 Menschen. Das schlimmste Beben ereignete sich am 8. Oktober im Gebiet von Muzaffarabad im Norden Pakistans. Durch einstürzende Gebäude, aber auch durch Kälte starben in Pakistan und im angrenzenden Indien mehr als 87´000 Menschen. Die Region ist aber kaum versichert, sagte Serge Tröber, Leiter Naturkatastrophen bei Swiss Re, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Kosten für die Versicherer werden deshalb minimal ausfallen. Die Schäden durch das schwere Erdbeben in Pakistan dürften sich auf 5 Mrd USD belaufen.


Katrina belastet Versicherer mit 135 Mrd. USD
Rund 90 % der weltweit insgesamt 112´000 Katastrophenopfer kamen in Asien ums Leben. Dagegen entfielen etwa 70 Mrd USD oder rund 88 % der versicherten Schäden des Jahres 2005 auf die USA. Allein der Wirbelsturm Katrina verursachte in den gut versicherten USA grossflächige Zerstörungen, welche die Versicherer 45 Mrd USD kosten werden. Der Gesamtschaden wird auf 135 Mrd USD geschätzt. Die Hurrikane Wilma und Rita schlagen mit je 15 Mrd USD zu Buche.


Trend zu hohen Schäden
Bislang war der Hurrikan Andrew im Jahr 1992 die teuerste Katastrophe mit versicherten Sachschäden von 22 Mrd USD, gefolgt von den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 mit Schäden von knapp 21 Mrd USD. Der Trend zu sehr hohen Schäden scheine ungebrochen, sagte Tröber. «Wir gehen von einer ähnlich hohen Frequenz aus.» Dies hänge unter anderem mit der zunehmenden Besiedelungsdichte und Wertkonzentration sowie der Bebauung gefärderter Zonen zusammen.


Veränderungen seit 1990
Die seit den 1990er-Jahren messbare Warmphase und die gegenwärtig erhöhte Hurrikanaktivität lasse nicht auf eine baldige Trendwende schliessen. Auch in der Schweiz sei in den vergangenen 15 Jahren eine Zunahme bei den Überschwemmungen feststellbar, sagte Tröber. Wenn sich der Trend fortsetze, müsse mit höheren Prämien gerechnet werden. (awp/mc/as)

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