Aktienfokus Nestlé: Nach Kauf in Griechenland etwas unter Druck

Delta Ice Cream ist Marktführer in Südeuropa und hat im vergangene Jahr einen Umsatz von rund 122 Mio EUR erzielt, aber lediglich eine EBIT-Marge von 1,9% sowie einen kleinen Verlust. Der Preis von 240 Mio EUR – also 2x Umsatz bzw. EV/EBITDA >20x – sei als hoch zu bezeichnen, heisst es denn auch bei der Bank Vontobel. Auch die ZKB meint, dass der Übernahmepreis auf den ersten Blick relativ hoch sei. Ähnlich sehen das diverse andere Banken.


Schritt aus strategischer Sicht begrüsst
Allerdings wird der Schritt aus strategischer Sicht begrüsst. Als Abrundungsakquisition im in den vergangenen Jahren stark ausgebauten Speiseeisgeschäft mache die Übernahme für Nestlé Sinn, so etwa die ZKB. Und ähnlich Vontobel: Mit dieser Akquisition verstärke der weltgrösste Nahrungsmittelhersteller im Ice Cream-Bereich seine Position in Europa weiter. Auch Helvea-Analyst James Amoroso spricht von einem zwar kleinen, aber strategisch positiven Schritt – auch wenn er bei diesem Preis kurzfristig zumindest gewinnverwässernd sein dürfte und dementsprechend vermutlich nur längerfristig gerechtfertige werden könne.


Einschätzungen mehrheitlich positiv
Auch wenn der Aktienkurs heute etwas unter Druck ist, sind die Einschätzungen für Nestlé mehrheitlich weiter positiv. Nestlé bleibe vor dem Hintergrund der wiedererstarkten Wachstumsdynamik, dem freundlicheren Währungsumfeld, der defensiven Qualitäten, der verbesserten Aktionärsfreundlichkeit sowie der im historischen Vergleich moderaten Bewertung eine attraktive Investition, schreibt die ZKB. Die Aktie wird denn auch weiterhin mit «Übergewichten» eingestuft. Ein «Buy»-Rating gibt es auch bei Helvea, ein «Outperform» bei Vontobel. (awp/mc/gh)

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