Tarifkonflikt bei Lufthansa eskaliert

Dies erfuhr das Handelsblatt (Freitagausgabe) aus Verhandlungskreisen. Sowohl die Gewerkschaft als auch die Lufthansa wollte gestern keinen Kommentar zum Stand der Verhandlungen abgeben.


Europakonzept sieht deutliche Kostensenkungen vor
Hintergrund der hartnäckigen Auseinandersetzung ist das Europakonzept der Lufthansa. Die Fluggesellschaft will wegen der forschen Expansion der Billigfluggesellschaften deutliche Kostensenkungen im Kurz- und Mittelstreckenverkehr durchsetzen. Ein Konzerntarifvertrag (KTV) setzt dem Sparkurs des Managements bisher enge Grenzen. Danach müssen Jets mit mehr als 70 Sitzen grundsätzlich von Piloten des Konzerns geflogen werden. Dies begrenzt die Auslagerung von Flügen an billiger operierende Tochtergesellschaften. Billigflieger wie Easyjet oder Air Berlin konkurrieren mit 150-sitzigen Flugzeugen und nehmen dem Konzern zusehends Marktanteile ab.


Keine Annäherung in Sicht
Bereits seit einem Jahr streiten Personalchef Stefan Lauer und Konzernchef Wolfgang Mayrhuber mit den Piloten über eine Aufweichung des KTV. Eine Annäherung war nie in Sicht – im Gegenteil: Um den Einsatz zu erhöhen, kündigte die VC im Sommer einen Ende 2004 geschlossenen Tarifvertrag, den Lufthansa als Meilenstein auf dem Weg zu höherer Produktivität gewertet hatte. Seitdem sei die VC «arbeitskampffähig», hiess es unter Gewerkschaftern. (awp/mc/ab)

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