European Private Equity and Venture Capital Association (EVCA) Studie: 1 Million neue Arbeitsplätze in 4 Jahren durch Risiko- und Anlagekapital


  • Zwischen 2000 und 2004 wurden in Europa (inklusive der Schweiz) 630’000 neue Arbeitsplätze geschaffen von Unternehmen, die durch Risikokapital finanziert werden, und 420’000 Arbeitsplätze von Unternehmen, die durch Anlagekapital unterstützt werden.
  • Im gleichen Zeitraum hat in den so finanzierten Unternehmen die Beschäftigung um 5,4% zugenommen. Diese Wachstumsrate ist acht Mal höher als in der traditionellen Wirtschaft (0,7%).
  • Zwischen 1997 und 2004 hat in den durch Risikokapital finanzierten Unternehmen trotz der Krise die Beschäftigung jährlich um 30,5% pro Jahr zugenommen.
  • Die in den Bereichen Biotechnologie, Gesundheit und medizinische Instrumente tätigen Unternehmen haben sogar ein Beschäftigungswachstum von 45% pro Jahr verzeichnet.
  • Doch den Rekord halten die Spin-Offs der Universitäten inne mit 62%  Zunahme ihrer Arbeitsplätze pro Jahr.

Dies sind die hauptsächlichen Schlussfolgerungen einer von der Technischen Universität München im Auftrag der European Private Equity and Venture Capital Association (EVCA) durchgeführten Studie. Eine Zusammenfassung dieser Studie auf deutsch, französisch oder englisch kann man hier herunterladen

In der Schweiz ging in den letzten zehn Jahren der reale Lebensstandard zurück
Der Präsident des «Réseau» (Netzwerk), David Rimer (Index Ventures), der die Initiative für die Verbreitung dieser Studie in der Schweiz ergriffen hat, weist auf die Bedeutung des Risikokapitals und der Schaffung von Arbeitsplätzen hin: «Seit 1990 bleibt die Schweiz beim Nullwachstum stecken. Viele ihrer Industrien leiden. Die Renten sind bedroht, die öffentlichen Finanzen serbeln. In den letzten zehn Jahren ist in der Schweiz als einzigem entwickeltem Land der reale Lebensstandard zurückgegangen… Es ist deshalb dringend notwendig, das Wachstum wieder anzukurbeln. Und vor allem auch unser ökonomisches Gefüge zu erneuern, um die Unternehmen und die Arbeitsplätze von morgen zu schaffen. Die skandinavischen Länder haben begriffen, dass nur eine dynamische Wirtschaft das Überleben eines Sozialstaates erlauben kann.»


Schweizer Forscher melden 25 Prozent der europäischen Patente an
«Die Schweiz bietet ein fabelhaftes Innovationspotenzial. Mikrotechnik, Unternehmens-Software und Internet, neue Materialien, Biotechnologien, Nanotechnologien: Unsere Forscher stehen in zahlreichen zukunftsfähigen Bereichen an der Spitze und melden 25% der europäischen Patente an. Aber wir müssen dieses Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen besser nutzen, insbesondere durch die überzeugtere Unterstützung des Unternehmertums. Denn zahlreiche Schweizer Forscher gründen ihr Unternehmen im Ausland. Wir müssen deshalb unbedingt die juristischen und steuerlichen Hindernisse aus dem Weg räumen, welche sowohl die Gründung eines Unternehmens in der Schweiz als auch dessen Finanzierung durch Risikokapital noch allzu oft hemmen. Und genau dies ist der Auftrag des «Réseau», das schon eine ganze Reihe von einfachen, effizienten und kostengünstigen Lösungen vorgeschlagen hat. Dazu gehören verschiedene Revisionen der Gesetze über AGs und GmbHs, die Schaffung der Kommanditgesellschaft (Limited Liability Partnership) oder auch ein klarerer steuerlicher Rahmen für die Optionen, die den Mitarbeitenden von Start-Ups zur Verfügung stehen, sowie die Revision des Konkursrechts, um den Zwängen von jungen Unternehmen besser Rechnung zu tragen.»

(rochat/mc/hfu)


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