Zeitungskommentatoren über Swisscom-Verkaufspläne uneinig

Für einige wäre der Verkauf mit Blick auf die Ausland-Pläne der Swisscom konsequent, andere sehen die Grundversorgung gefährdet. Wenn der Bund der Swisscom die Auslandexpansion erlaube, müsse er den Konzern konsequenterweise privatisieren, schreibt  «Der Bund». Denn zur Übernahme der irischen Eircom und der dänischen TDC müsse Swisscom schätzungsweise 20 Mrd CHF aufnehmen. «Es kann aber nicht die Aufgabe des Bundes sein, das damit verbundene Risiko zu tragen.»


Kostenriskantes Abenteuer
Die «Basler Zeitung» verweist auf die Swissair. Der Fall habe gezeigt, was eine Firma den Bund kosten könne, wenn sie stark ins Ausland expandiert. Genau in ein solches Abenteuer wolle sich die Swisscom stürzen.


Sinnvoller Handlungsspielraum
Zu den Befürwortern des Verkaufs zählt auch der «Tages-Anzeiger»: «Die Swisscom erhielte mehr Handlungsspielraum, der im Konzentrationsprozess der Telekombranche nützlich sein könnte.» Die Kommentatorin rät dem Bundesrat, die Vorlage mit der Zukunft der Post und der Postbank zu koppeln, damit sie durchkomme.


Die richtige Nummer gewählt
Für die «Neue Zürcher Zeitung» hat der Bundesrat «die richtige Nummer gewählt». Die Ängste vor einem Abbau der Telefongrundversorgung müssten aber ernst genommen werden.


Zeit ist noch nicht reif
Für die «Neue Luzerner Zeitung» ist die Zeit hingegen noch nicht reif. Der Ausstieg möge aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll erscheinen. Aber politisch könnte er zum Rohrkrepierer werden, warnt auch die «Mittelland-Zeitung».


Blick klar dagegen
Klar gegen die Bundesratspläne stellt sich der «Blick»: Für die Mehrheit der Bundesräte sei nur ein privates Unternehmen ein gutes Unternehmen. Dies sei reine Ideologie und reiner Unsinn. (awp/mc/ab)

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