Bieterschlacht um MTU in heisser Phase

Der Stuttgarter Autokonzern machte jedoch am Donnerstag zum Zeitplan keine Angaben. Dies berichtete die Stuttgarter Zeitung in der Donnerstagsausgabe.


Alle drei unterbreiteten ein Angebot
Im Rennen sind der Münchner Mischkonzern MAN , der US-Investor Kohlberg, Kravis & Roberts (KKR), der von der Dubai Capital unterstützt wird, und die zur schwedischen Wallenberg-Gruppe zählende EQT. Dem Vernehmen nach haben alle drei Interessenten nach am Montag beendeten Prüfung des Unternehmenswertes (Due Dilligence) ein Angebot unterbreitet. Der MTU-Betriebsrat will bei einer Betriebsversammlung am kommenden Montag (28. November) erneut deutlich machen, dass er einen industriellen Käufer bevorzugt. Schon vor Wochen hatte sich die Arbeitnehmervertretung gegen einen Einstieg von KKR ausgesprochen.


Friedrichshafen weist Interesse zurück
Unterdessen hat Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier (SPD) weitere Informationen der «Stuttgarter Zeitung» zurückgewiesen, denen zufolge die stadteigene Zeppelin-Stiftung mit Hilfe der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bei MTU einsteigen könnte. Büchelmeier verwies den Bericht «in den Bereich der gezielten Spekulation». Bei der LBBW hiess es lediglich: «Kein Kommentar.» Eine DaimlerChrysler-Sprechin sagte auf Anfrage von dpa-AFX, es gebe keine Verhandlungen mit der Stadt Friedrichshafen.


Die Pläne liegen noch auf Eis
Dagegen berichtet das Blatt unter Berufung auf «interne Quellen», unabhängig vom Bieterverfahren bestünden weit gereifte Pläne der Stadt und des Landes Baden-Württemberg, der Zeppelin-Stiftung einen Anteil von bis zu 25,1 Prozent zu übertragen. Da die Stiftung selbst nicht operativ tätig werden kann, war der Zeitung zufolge geplant, über die LBBW Kreditmittel zur Verfügung zu stellen. Gegenwärtig jedoch lägen alle Pläne auf Eis, weil die Stadt den Ausgang des Bieterverfahren abwarten wolle.


Gedanken über MTU
Büchelmeier erinnerte daran, dass die Zeppelin-Stiftung nur «wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken» diene. Die Stadt habe sich ungeachtet dessen selbstverständlich Gedanken über die Zukunft von MTU gemacht. «Der OB (Oberbürgermeister) hat an zentralen Stellen seine Sorgen und Erwartungen an eine bestmögliche Lösung für die Mitarbeiter und den Standort zum Ausdruck gebracht», betonte er.


DaimlerChrysler scheut Investitionen
Der Stuttgarter Autokonzern trennt sich von dem profitablen weltweit tätigen Dieselmotorenbauer, weil er Geld für die Sanierung von smart und den Abbau von 8.500 Stellen benötigt. Ausserdem scheut DaimlerChrysler die aus seiner Sicht 500 Millionen Euro Investitionen, die nötig sind, um die Spitzenposition von MTU auf den Weltmärkten zu halten. Der Dieselmotorenbauer gehöre nicht zum Kerngeschäft des Konzerns, wird argumentiert. (awp/mc/ab)

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