Kunsthaus Zürich zaubert vor und hinter den Kulissen.
Keine Geschichte ohne Geschichtchen. Jetzt will das Kunsthaus seinen Besuchern unter die Haut. Denn hinter der glatten Fassade der frisch sanierten Sammlungsräume lebt der Geist früherer Generationen weiter. In den renovierten «Katakomben» erhalten Bilder eine Stimme und verwandeln die Besucher in Zeitreisende.
Zauber und Schauspiel
Für dramatische Szenen, überraschend und ortsungebunden, sorgen den ganzen Abend hindurch Doris Struett (Konzept, Schauspiel), Markus Mathis (Schauspiel) und Sandra Steiner (Gesang/Schauspiel). Da heisst es Nerven behalten und Kopf einziehen für diejenigen, die sich in einem Labyrinth von Gängen verlieren.
Unsichtbares kommt ans Tageslicht
Neben Kunst aus den letzten 500 Jahren und der Dokumentation zum Hauptwerk von Mattia Preti, «Orpheus und Euridice vor Pluto und Proserpina» (um 1636), an dem der Zahn der Zeit genagt hat und das jetzt wieder hergestellt ist, kann die Ausstellung «Füssli ? The Wild Swiss» besucht werden. Kobolde und Elementargeister machen sich in den Bildwelten Johann Heinrich Füsslis zu schaffen. Ihr Schöpfer war mit Mary Wollstonecraft, der Mutter der Frankenstein-Schriftstellerin Mary Shelley befreundet. Deren Roman weist wesentliche Inspirationen von Füsslis Gemälde «The Nightmare» auf, was das Bild zu einer Ikone der darauf folgenden Bewegung der «Gothic Romance», einer Reihe von Schauerromanen und Gruselfilmen werden liess.
Sound-J Tom gräbt in der Musiktruhe ganz tief nach den skurrilsten Interpretationen klassischer ?uvre und bringt ungewohnte Sounds ans Kunstlicht, die es verdienen, von einem grossen Publikum entdeckt zu werden.
Die Nervennahrung wird von den Meisterkoepfen organisiert. Alles was auf dem Markt gegen Schwächezustände, Gleichgewichtsstörungen und Appetitlosigkeit legal zu beschaffen ist, wird hier zu einer anregenden Kost verarbeitet.
Samstag, 12. November, offen von 10 bis 24 Uhr. Eintritt zur Sonderveranstaltung Kunsthausnacht ab 19 Uhr CHF 14.-/8.- (