Degussa rutscht tief in Verlustzone

Wertberichtigungen von insgesamt 830 Millionen Euro schlugen unter dem Strich mit einem Verlust von 710 Millionen Euro zu Buche, teilte die im MDAX gelistete Gesellschaft am Dienstag in Düsseldorf mit. Ein Jahr zuvor hatten die Düsseldorfer noch 76 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.


Rohstoffkosten belasten
Im operativen Geschäft machten die hohen Rohstoffkosten der Gesellschaft zwar weiter zu schaffen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte dank Kosteneinsparungen aber überraschend auf 286 (260) Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war die Basis auf Grund des Ausbleibens des üblichen Sommerlochs bereits ungewöhnlich hoch. Der Umsatz legte dank spürbarer Preiserhöhungen und deutlich gestiegener Mengen auf 3,050 (Vorjahreszeitraum: 2,858) Milliarden Euro zu. Die von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Analysten hatten im Durchschnitt im dritten Quartal mit einem Quartalsverlust von 652 Millionen Euro und einem EBIT von 258 Millionen Euro bei einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro gerechnet.


Umsatzsteigerung erwartet
Trotz der Misere im Feinchemiegeschäft und der auch im vierten Quartal erwarteten Belastungen durch deutlich höhere Energie- und Rohstoffkosten bekräftigte Konzernchef Utz-Hellmuth Felcht den Ausblick für das Gesamtjahr. Für 2005 sei weiterhin eine leichte Steigerung bei Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zu erwarten. Wegen der Abschreibungen werde der Konzern aber unter dem Strich einen Verlust von rund 450 Millionen Euro ausweisen. «Das Ausmass des Kostenanstiegs zwingt uns seit Herbst dazu, unsere Preise auf breiter Front zu erhöhen», sagte Felcht. Eine grundlegende Entspannung erwartet er nicht. So sei auch 2006 nach einem bereits zweistelligen Preisschub im laufenden Jahr mit einem Anstieg der Energiekosten um mehr als 20 Prozent zu rechnen.


Ertragskraft nachhaltig steigern
Der Konzern will die Ertragskraft weiter nachhaltig steigern. Das im März aufgelegten Kostensenkungsprogramm «Degussa 2008» liege im Plan und solle spätestens 2008 das EBIT gegenüber dem Geschäftsjahr 2004 um 300 Millionen Euro erhöhen. Auch bei der Feinchemie werde die Neuausrichtung intensiviert. (awp/mc/as)

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