Telefonica will O2 für 17,7 Milliarden Pfund übernehmen
Mit der Akquisition würde das spanische Unternehmen auf die Märkte Grossbritannien und Deutschland vordringen. Das Management von O2 stimmte der Transaktion bereits zu und bot seine eigenenAktien Telefonica zum Kauf an. Durch den Zusammenschluss kämen zwei schnell wachsende Unternehmen zusammen, die sich geografisch gut ergänzten, sagte O2-Chef Peter Erskine, der O2 weiterhin führen soll. Die Offerte sei «fair und angemessen». Die Marke O2 solle erhalten bleiben.
Gewinnbeitrag durch Zukauf
Telefonica verspricht sich von dem Zukauf einen Gewinnbeitrag. Das Ergebnis werde «sofort» positiv beeinflusst. Ab dem Jahr 2008 werde ein positiver Einfluss von 293 Millionen Euro erwartet, der unter anderem durch den Einkauf von Infrastruktur und Handys erreicht werden soll. Zusammen kommen die beiden Unternehmen auf 116 Millionen Mobilfunkkunden.
Wiederholt Übernahmegerüchte
Um O2 rankten sich in den vergangenen Monaten wiederholt Übernahmegerüchte. So prüften bereits die Deutsche Telekom und KPN einen Erwerb des Unternehmens. Die Telekom hatte nach früheren Angaben aus Kreisen ebenfalls mit Telefonica einen gemeinschaftlichen Kauf von O2 erwogen, dieses aber verworfen. O2 gilt mit einem Kundenbestand von 24,6 Millionen als zu klein, um auf dem europäischen Mobilfunkmarkt alleine bestehen zu können. Für den Fall eines neuen Angebots eines Konkurrenten für O2 hatte die Telekom nicht ausgeschlossen, eine Offerte für O2 abzugeben.
Übernahmeofferte von Telefonica kommt überraschend
Das britische Unternehmen, das aus einer Abspaltung von der BT Group (früher British Telecom) entstand, ist neben Grossbritannien in Deutschland und Irland aktiv. Telefonica übernahm in diesem Jahr bereits Cesky Telecom und eine Reihe von lateinamerikanischen Mobilfunkfirmen und baute damit sein Mobilfunkgeschäft aus. Die Übernahmeofferte von Telefonica kommt allerdings überraschend. Anfang September hatte Telefonica-Chef Cesar Alierta noch gesagt, dass O2 nicht in das Profil seines Unternehmens passe. Stattdessen wolle der Konzern in Südamerika zukaufen. (awp/mc/gh)