Software AG steigert Quartalsergebnis unerwartet stark – Ausblick

Analysten sagten, die am Freitagmorgen veröffentlichten Ergebnisse seien besser als erwartet ausgefallen. Der Darmstädter Systemsoftware-Anbieter blickt ausserdem teilweise etwas optimistischer in die Zukunft als bisher. Zu einer Dividende für 2005 wollte sich Vorstandschef Karl-Heinz Streibich bei einer Telefonkonferenz nicht konkret äussern. «Entscheidungen haben wir noch nicht getroffen, das Thema ist noch nicht diskutiert», sagte er. Derzeit sei es dazu noch «absolut zu früh, hierzu ein Statement abzugeben». Für das vergangene Jahr sei die Dividende (0,75 Euro je Aktie) «recht gut bemessen» gewesen. «An dieser Dividendenpolitik wollen wir festhalten.» Ein Aktienrückkauf stehe bei der Software AG momentan nicht zur Debatte.


Gewann lediglich im frühen Handel
Der im TecDAX notierten Aktie gaben die Quartalsergebnisse und der Ausblick lediglich im frühen Handel Auftrieb; zeitweise verteuerte sie sich um knapp vier Prozent. Bis zum Mittag verlor der Titel in Einklang mit dem Index 0,64 Prozent auf 35,70 Euro. Am Vortag hatte Software AG mit minus 4,67 Prozent zu den grössten Verlierern gezählt.


Gute Chancen Ziele zu erreichen
Für das laufende Jahr sehen die Darmstädter weiterhin ein Umsatzzuwachs von 4 bis 6 Prozent. Die Software AG erwartet nun die Steigerung der Lizenzumsätze im oberen Bereich des prognostizierten Korridors von 10 bis 12 Prozent. Die Wartungsumsätze dürften auf dem Vorjahresniveau liegen. Bei den Umsätzen mit Projektdienstleistungen rechnet der Softwarehersteller nach wie vor mit einem Anstieg von 8 bis 10 Prozent. «Wir sehen gute Chancen, eine EBIT-Marge im oberen Bereich des Zielkorridors von 20 bis 22 Prozent, den wir Ende letzten Jahres für das Unternehmen festgelegt haben, zu erreichen», sagte Unternehmenschef Streibich.


Umsatzwachstums von 10 Prozent für’s nächste Jahr
Für das nächste Jahr bekräftigte er ebenfalls die Umsatzerwartung. «Für das Jahr 2006 haben wir bereits das Ziel eines Umsatzwachstums von 10 Prozent bekannt gegeben, und wir wollen dieses ambitionierte Ziel natürlich weiterhin erreichen», sagte Streibich. «Dabei erwarten wir, für das Gesamtjahr 2006 eine EBIT-Marge von 21 bis 23 Prozent zu erzielen.» Das Unternehmen bleibt zudem bei seinem Ziel, in den nächsten Jahren eine EBIT-Marge von 20 bis 25 Prozent zu erreichen. Es sei aber auch eine strategische Entscheidung, wie viel die Software AG künftig in Wachstum investieren werde, betonte der Vorstand bei einer Telefonkonferenz.


Weiterhin Partnerschaften angestrebt
Im nächsten Jahr sieht die Software AG einer Präsentation auf der Unternehmenswebsite zufolge als Wachstumstreiber den aufgestockten Vertrieb und strebt weitere Partnerschaften an. Am Freitag hatte die Gesellschaft angekündigt, mit der danet Group (Weiterstadt bei Darmstadt) verschiedene Produkte und Lösungen zu integrieren sowie zu vermarkten. Ausserdem plant der Softwarehersteller, seine Geschäfte in Lateinamerika, Skandinavien, Osteuropa und im asiatisch-pazifischen Raum zu verstärken. «In den reiferen Märkten sind wir gut aufgestellt», sagte Streibich bei einer Telefonkonferenz. In den Schwellenländern gebe es unterdessen noch Potenzial.


Kontinuierliches Kostenmanagement
Im abgelaufenen Jahresviertel kletterte der Überschuss nach den Angaben im Jahresvergleich auch aus den Steuergründen um 20 Prozent auf 15,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) wuchs um 10 Prozent auf 23,1 Millionen Euro. Mit 103,7 Millionen Euro setzte die Software AG 7 Prozent mehr um. Die EBIT-Marge verbesserte sich von 21,7 auf 22,3 Prozent. «Zusätzliche Erweiterungen des Produktangebots und ein kontinuierliches Kostenmanagement trugen zur Margenverbesserung bei», teilte der Systemsoftware-Hersteller mit.


9 Prozent Mitarbeiterzuwachs
Im Berichtzeitraum wuchs die Gesamtzahl der Mitarbeiter um 9 Prozent auf 2.664. In Deutschland arbeiteten 770 Menschen für die Software AG und damit 1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Gruppe stellte nach eigenen Angaben gezielt Vertriebsmitarbeiter ein, da das Unternehmenswachstum im Vordergrund stand. (awp/mc/ab)

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