Italienischer Milchkonzern Granarolo feilt an Parmalat-Übernahme

Mit einem massiven Aufkauf von Parmalat-Aktien an der Mailänder Börse versucht Granarolo, die Kontrolle des insolventen Milchproduzenten zu erhalten. Granarolo, nach Parmalat Italiens zweitstärkste Molkerei, kann mit der finanziellen Unterstützung von Italiens größter Bank, Intesa, rechnen. Die Mailänder Intesa , die eine 20-prozentige Beteiligung an Granarolo hält, zählt auch zu den Parmalat-Gläubigerbanken. Die Bank hält einen zweiprozentigen Anteil an Parmalat.


Weitere Unterstützung erwartet
Granarolos Chef, Luciano Sila, hofft mit der Unterstützung weiterer Banken, darunter BNP Paribas, Royal Bank of Scotland und Barclays, berichtete die römische Tageszeitung «Il Messaggero» am Mittwoch. Die Banken haben Sila bereits versichert, bis zu insgesamt 2 Mrd. Euro ausgeben zu wollen, um Granarolo in seinem Übernahmekampf zu unterstützen. Der Granarolo-Konzern, der elf Milchproduktionsanlagen besitzt, kontrolliert einen 30 Prozent-Anteil am italienischen Milchmarkt. Granarolo machte zuletzt einen Jahresumsatz von 852 Mio. Euro.


Personal reduzieren
Während Granarolo 1.300 Mitarbeiter beschäftigt, will Parmalat sein Personal auf weniger als 17.000 reduzieren. Vor dem Bankrott beschäftigte Parmalat weltweit rund 32.000 Mitarbeiter. Granarolos Pläne werden von Parmalats Gläubigerbanken überprüft. Für Bedenken sorgt die Tatsache, dass Granarolo vier Mal kleiner als Parmalat ist. Indiskretionen zufolge müßte Granarolo bis zu 1,7 Mrd. Euro für die Parmalat-Übernahme ausgeben. (awp/mc/as)

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