China: Sanfteres Wirtschaftswachstum – Neuer Fünfjahresplan angenommen
Während das Parteiorgan «Volkszeitung» von einem «Wendepunkt» sprach, hiess es in einem Kommuniqué, es werde aber weiter ein «vergleichsweise stabiles schnelles wirtschaftliches Wachstum» angestrebt. Doch müsse die «harmonische Entwicklung zwischen ländlichen und städtischen Gebieten verbessert» werden, stellte das Zentralkomitee fest.
Verbesserung in der Entwicklung der ländlichen Gebiete nötig
Das Bildungswesen, die Umwelt, die Modernisierung der ländlichen Gebiete und die Einkommen der Bauern müssten verbessert werden. Statt des bisher extensiven Entwicklungsmodells, das Wachstum um jeden Preis verfolgt, soll künftig «wissenschaftlich» gehandelt werden.
Aufwand für Energie soll gesenkt werden
Mit der bis 2010 erwarteten Verdoppelung des Bruttoinlandsproduktes im Vergleich zum Jahr 2000 solle der Aufwand an Energie für jeden erwirtschafteten Yuan um 20 Prozent verringert werden, hiess es in dem Kommuniqué des 350 ZK-Mitglieder und Anwärter umfassenden Zentralkomitees. China stecke in einer «entscheidenden Phase seiner Reform». Als Ziel gab der neue Staats- und Parteichef Hu Jintao eine «harmonische Gesellschaft» vor, was als Schlagwort für eine Verringerung der sozialen Probleme gilt.
Soziale Probleme, Umweltzerstörung und Verknappung der Rohstoffe als Herausforderungen
Experten wiesen darauf hin, dass China mit einem Wachstum von durchschnittlich 9,4 Prozent jährlich seit 1978 zur sechstgrössten Wirtschaft und drittgrössten Handelsnation aufgestiegen sei. Das «Wirtschaftswunder» verspreche aber nicht zwangsläufig gesellschaftliche Stabilität. Es müsse gegen soziale Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten vorgegangen werden. Auch müsse Schluss sein mit der grösser werdenden Umweltzerstörung und der Verschwendung knapper Rohstoffe, heisst es in den Staatsmedien. Der neue Fünfjahresplan soll auf der Sitzung des Volkskongresses im März angenommen werden.
(AWP / MC / hfu)