WEF-STUDIE: Schweiz international stark wettbewerbsfähig

Zum zweiten Jahr in Folge belegt die Schweiz den achten Platz in der Rangliste (Global Competitiveness Report 2005-2006), die am Mittwoch vom World Economic Forum (WEF) veröffentlicht wurde. Spitzenreiter ist Finnland, gefolgt von den USA, Schweden, Dänemark, Taiwan und Singapur. «Der grösste Wettbewerbsvorteil der Schweiz ist ihre technologische Innovationskraft mit hohen Unternehmensausgaben für Forschung und Entwicklung», anerkennt der Bericht. Auch die gute Zusammenarbeit zwischen der Industrie und den Universitäten sei dabei förderlich.


Weniger gute öffentliche Finanzen
Das Land verfügt laut WEF über erstklassige öffentliche Institutionen. Dies widerspiegle sich in dem ausgeprägten Schutz der Eigentumsrechte und der nach internationalen Massstäben kaum verbreiteten Korruption. Bei der Verwaltung der öffentlichen Finanzen schnitt die Schweiz jedoch weniger gut ab. «Haushaltsdefizite haben sich inzwischen als Dauerphänomen in der makroökonomischen Landschaft etabliert», sagte WEF-Chefökonom Augusto Lopez-Claros.


Kritik an Subvetionierung
Auf Kritik stossen im Bericht auch die hohen Agrarsubventionen. Zudem seien die Immatrikulationszahlen für höhere Bildungsgänge zu tief. Finnland führt die Rangliste bereits zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren an. Auch die anderen skandinavischen Länder sind dieses Jahr auf den vorderen Plätzen zu finden: Schweden (3), Dänemark (4), Island (7) und Norwegen (9) gehören alle zu den zehn wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Irland konnte sich um vier Plätze auf Rang 26 der Gesamtwertung verbessern, Polen um neun Plätze auf Rang 51, Estland wiederholte das hervorragende Ergebnis des Vorjahres und kam zum zweiten Mal auf Platz 20.


China und Indien mit gutem Wachstum
Taiwan und Singapur hätten ihre Bürger dank der soliden Wirtschaftspolitik in den letzten zehn Jahren vom Joch der Armut befreit, hiess es weiter. Sie gehörten heute zum Kreis der prosperierendsten und wettbewerbsfähigsten Länder der Welt. China fiel um drei Plätze auf Rang 49 zurück, Indien verbesserte sich um fünf Plätze auf Rang 50. Beide Länder verzeichneten in den vergangenen Jahren ausgezeichnete Wachstumsraten, leiden jedoch unter institutionellen Schwächen.


Chile mit Abstand bestes lateinamerikanisches Land
Wie schon in früheren Jahren ist Chile (23) mit grossem Abstand das lateinamerikanische Land mit der besten Platzierung. In der Region Naher Osten und Nordafrika schnitten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Katar gut ab. Das Weltwirtschaftsforum erstellt den Global Competitiveness Report seit 26 Jahren. Der Bericht enthält ein Länderprofil für jede der 117 in der Studie dargestellten Volkswirtschaften. Die Einstufungen basieren auf der Auswertung von «harten» Fakten sowie einer Meinungsumfrage bei Wirtschaftsführern.

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