CH: NGOs fordern mehr Engagement für Millenniums-Ziele

Mit seiner Weigerung, sich finanziell stärker für die Millenniumsziele zur Halbierung der Armut zu engagieren, isoliere der Bundesrat die Schweiz international, erklärten Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke (Alliancesud), von Pro Natura, Amnesty International und des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes am Dienstag in Bern vor den Medien.


Die Schweiz sei zusammen mit den USA das einzige wichtige Industrieland, das mit leeren Händen nach New York komme.

Erhöhung der Entwicklungshilfe
Die Organisationen rufen zu einer Erhöhung der Entwicklungshilfe der Schweiz auf: Bis 2010 soll sie von derzeit rund 0,4% des Bruttoinlandproduktes auf 0,56% und bis 2015 auf 0,7% des BIP aufgestockt werden, wie dies UNO-Generalsekretär Kofi Annan fordert und die EU-Länder es anstreben.


Ein Aufruf an den UNO-Gipfel
Ausserdem solle die Wirtschafts- und Handelspolitik stärker auf die Bekämpfung der weltweiten Armut, die Förderung der Menschenrechte und eine ökologisch nachhaltige Entwicklung ausgerichtet werden, heisst es in einem Aufruf, den die Organisationen im Hinblick auf den UNO-Gipfel «Millennium +5» lancierten.


Weisse Symbol-Bänder
Nächstes Wochenende organisieren Nichtregierungsorganisationen in über 70 Ländern Aktionen zur Unterstützung der Millenniumsziele- auch in der Schweiz. Gemeinsames Symbol sind weisse Bänder.


Ehrgeizige Entwicklungsziele
Im September 2000 hatte die UNO an ihrem Milleniumsgipfel ehrgeizige Entwicklungsziele beschlossen – unter anderem sollen bis 2015 Hunger und extreme Armut um die Hälfte reduziert werden. Am «Millennium +5»-Treffen vom 14. bis 16. September wollen die Regierungschefs in New York Bilanz ziehen und die weiteren Schritte besprechen. (awp/mc/ab)

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