Milliardenschwere Übernahme in EU-Schifffahrtsbranche gebilligt

Um nicht zu mächtig zu werden, müssen die Dänen das Transportgeschäft zwischen Europa und Südafrika von P&O Nedlloyd verkaufen, teilte die Kommission am Freitag in Brüssel nach einer sechswöchigen Wettbewerbsprüfung mit.


Freie Konkurrenz soll nicht behindert werden
Die niederländische Reederei muss sich zudem aus einigen Zusammenschlüssen von Reedereien, die einen gemeinsamen Liniendienst betreiben («Konferenzen»), und Konsortien zurückziehen. Mit den Auflagen sei sicher gestellt, dass der neuen Verbund die freie Konkurrenz nicht behindere. Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy erklärte: «Wenn die Nummer Eins in der Containerschifffahrt die eigene Marktposition durch die Übernahme des drittgrössten Konkurrenten stärken will, dann müssen wir sicher gehen, dass die Spediteure und Verbraucher am Ende nicht draufzahlen.»


Übernahme mit einem Wert von 2,3 Milliarden Euro
Die Übernahme hat nach früheren Unternehmensangaben einen Wert von 2,3 Milliarden Euro. Die zur dänischen A.P. Møller-Gruppe gehörende Maersk-Reederei baut ihren Marktanteil am weltweit seit Jahren boomenden Frachtgeschäft mit Schiffscontainern von 12 auf knapp 18 Prozent aus. Nummer Zwei der Branche ist die Mediterranean Shipping Co. (Schweiz).


Wettbewerbskommissarin sass früher im Aufsichtsrat
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes durfte den Fall nicht entscheiden, da sie vor ihrer Brüsseler Amtsübernahme von 2001 bis 1. September 2004 im Aufsichtsrat der niederländischen Reederei sass. Alle Fälle, die Kroes wegen ihrer früheren Industriemandate nicht betreuen kann, werden von dem Iren McCreevy entschieden. (awp/mc/ab)

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