EU-Krise drückt auf osteuropäische Wirtschaft
Das bekämen vor allem Rumänien, Bulgarien und Kroatien zu spüren. Durch die Tendenz zur Reduzierung des EU-Budgets für 2007 bis 2013 etwa stünden den osteuropäischen Staaten pro Jahr rund sieben Mrd. Euro weniger Mittel für die Infrastruktur zur Verfügung, so Brezinschek.
Ausländische Direktinvestitionen tragen zu Währungsstützung bei
Negative Auswirkungen auf die Währungen und Zinsen sind dagegen offenbar noch nicht zu registrieren. «Wir erwarten wegen der EU-Krise keine Auflösung des Konvergenzprozesses. Vielmehr rücken die nationalen Entwicklungen bei Maastricht-Kriterien wie Budgetdefiziten aber auch Strukturreformen in den Vordergrund», sagte Brezinschek. Laut RZB tragen vor allem ausländische Direktinvestitionen zur Währungsstützung in Osteuropa bei. So holten sich die neuen EU-Staaten Osteuropas bis Ende 2004 rund 165 Mrd. Euro an Investitionen ins Land. Für 2005 rechnet Brezinschek für die Region mit einem weiteren Nettozufluss in Höhe von 15,7 Mrd. Euro.
Osteuropäische Börsen im kräftigen Aufwind
Unter anderem das positive Investitionsklima verschafft den osteuropäischen Börsen einen kräftigen Aufwind. Seit Jahresbeginn kletterten die Börsen Osteuropas um zwischen 9,1 und 35,2 Prozent. Da sich auch die etablierten Märkte Europas «freundlich» präsentieren, prognostiziert die RZB für die zweite Jahreshälfte eine Fortsetzung dieses Börsentrends. Für Auftrieb an den Börsen sorgen dabei vor allem der boomende Öl- sowie der Telekombereich.
Märkte mit Aufholpotenzial
Im Ölsektor rechnet etwa Stefan Maxian vom Company Research der Raiffeisen Centrobank mit einem weiterhin günstigen Marktumfeld. In der Telekombranche seien die Handy-Penetrationsraten in Tschechien und Ungarn zwar bereits auf westeuropäischem Niveau. «Der polnische Markt sowie die meisten Märkte in Südosteuropa haben dagegen noch deutliches Aufholpotenzial», so Maxian. (awp/mc/gh)