Ascom schraubt Erwartungen runter

Ursprünglich hatte Ascom für beide Divisionen ein Umsatzwachstum von 4 bis 5% angekündigt und eine EBIT-Marge von 8 bis 10% in Aussicht gestellt. Die Division Wireless Solutions werde aus heutiger Sicht diese Erwartungen knapp erreichen, hiess es weiter.

Ertragsschwierigkeiten
Als Grund für die Reduktion gibt Ascom das unerwartete strategische Insourcing (externe Fachkompetenz) eines Kunden im Bereich Supplier Business sowie Ertragsschwierigkeiten im Bereich Traffic Security an. Mit dem Verlust des namentlich nicht genannten Kunden fallen bei Security Solutions ein «paar Millionen» CHF Umsatz weg, sagte ein Ascom-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur awp. Es habe sich, gemessen an der Grösse der Division, um einen doch wichtigen Kunden gehandelt.

Ertrag auf Vorjahreshöhe erwartet
Für den Gesamtkonzern erwartet Ascom für 2005 «ohne Berücksichtigung weiterer Devestitionen» ein Nettoergebnis auf Vorjahreshöhe. 2004 hatte das Unternehmen zum ersten Mal nach drei Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Bei einem Umsatz von 1,15 Mrd CHF betrug der Reingewinn 47 Mio CHF nach 68 Mio CHF Verlust im Vorjahr. Ascom hat eine harte Restrukturierungsphase hinter sich. Im Vergleich zum Jahr 2000 wurden nahezu zwei Drittel des Umsatzes abgestossen. Im Herbst 2004 stellte das Management die Weichen neu. Ascom will sich künftig nur noch auf die beiden Sparten Wireless Solutions und Security Solutions konzentrieren.

Die Aktien der Ascom gerieten im frühen Handel deutlich unter Druck. Analysten zeigten sich über die Gewinnwarnung überrascht. Bis gegen 11.00 Uhr sanken die Titel um 15,6% auf 16,20 CHF. Der Gesamtmarkt tendierte leicht schwächer. Der Einbruch im Security Solutions Business dürfte sich vermutlich bereits in den Halbjahreszahlen bemerkbar machen, schreibt Vontobel-Analyst Oskar Schenker.

Überraschend
Die Gewinnwarnung komme überraschend, schreibt auch ZKB-Analyst Serge Rotzer, seien doch gerade die beiden Kerndivisionen als erfolgversprechend definiert worden. Ascom schaffe es weiterhin nicht, auf den Wachstumspfad zu kommen. Als Technologieunternehmen ohne Wachstumspotenzial sei Ascom zu hoch bewertet. (awp/mc/as)