MTU-Börsenstart: Emission mehr als siebenfach überzeichnet
Die Emission sei zum Ausgabepreis von 21 Euro je Papier «mehr als siebenfach überzeichnet» gewesen, teilte MTU am Sonntag in München mit. Trotz der hohen Nachfrage hat MTU mit dem Emissionspreis die Preisspanne von 19 bis 22 Euro nicht voll ausgeschöpft.
35,65 Millionen Aktien platziert
MTU-Chef Udo Stark zeigte sich zufrieden. «Der Börsengang der MTU Aero Engines ist erfolgreich verlaufen. Die mehr als siebenfache Überzeichnung, die Qualität des Orderbuchs und das Feedback auf unserer Roadshow sind ein Beweis für das Vertrauen, das uns der Kapitalmarkt entgegen bringt», sagte er laut Mitteilung. Unter Einschluss der voll ausgeübten Mehrzuteilung wurden insgesamt 35,65 Millionen Aktien platziert. Die Börsenkapitalisierung liegt bei 1,155 Milliarden. Zuvor waren in diesem Jahr bereits das Biotechnologie- Unternehmen Paion , der Bezahlsender Premiere und der Solartechnikanbieter Conergy an die Börse gegangen. Mit einem Emissionserlös von 748,7 Millionen Euro (inklusive Mehrzuteilung) ist MTU dabei der zweitgrösste Börsengang hinter Premiere. Der Pay-TV-Sender hatte knapp 1,2 Milliarden Euro eingesammelt.
Kapitalerhöhung von 304 Millionen Euro
MTU selbst fliessen im Zuge des Börsengangs über eine Kapitalerhöhung 304 Millionen Euro zu. Mit dem Geld soll die Verschuldung abgebaut werden. «Damit erschliessen wir uns Spielraum für weiteres Wachstum», sagte MTU-Chef Stark. Der grössere Teil des Erlöses geht an den bisherigen Hauptanteilseigner, die US-Beteiligungsfirma Kohlberg Kravis Roberts (KKR). Sie reduziert ihren Anteil an MTU von zuvor 91,9 auf 29,3 Prozent. Das MTU-Management gibt keine Aktien ab. Fast zwei Drittel der Aktien – 64,8 Prozent – sollen nach Ausübung der Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) in Streubesitz sein.
83 Prozent bei institutionellen und 17 Prozent bei Privatanlegern
Von den ausgegebenen Papieren wurden nach Unternehmensangaben 83 Prozent bei institutionellen und 17 Prozent bei Privatanlegern platziert. Etwa drei Viertel der bei institutionellen Anlegern platzierten Aktien gingen an Investoren ausserhalb Deutschlands.
Triebwerke und Triebwerkskomponenten
MTU mit Hauptsitz in München ist führender deutscher Hersteller von Triebwerken und Triebwerkskomponenten für zivile und militärische Flugzeuge. Das einst zu DaimlerChrysler gehörende Unternehmen ist auch stark im Wartungsgeschäft aktiv. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschafteten 7.400 Mitarbeiter einen Umsatz von rund zwei Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 247 Millionen Euro. (awp/mc/gh)