UniCredito-Präsident: Fusion mit HVB noch vor dem Sommer möglich
HVB-Chef Dieter Rampl soll nach einer Übernahme durch die Italiener anstelle von Salvatori als Präsident das Board of Directors von UniCredito führen, das mit dem deutschen Aufsichtsrat vergleichbar ist.
Grundsatzentscheidung noch in dieser Woche
In Bankenkreisen hiess es am Montag weiterhin, die Verhandlungen kämen gut voran. Es wird damit gerechnet, dass eine Grundsatzentscheidung noch in dieser Woche fallen könnte. «Man ist schon sehr weit.» Ein möglicher Kauf wird Kreisen zufolge in Unicredito-Aktien bezahlt. HVB-Aktionäre sollen je Aktie dann fünf Unicredito-Papiere erhalten.
Aktien legen zu
Die HVB-Aktie gewann am Montag bis zum Mittag 0,30 Prozent auf 19,85 Euro, während sich die Anteile der im EuroSTOXX 50 notierten Unicredito gleichzeitig um 1,14 Prozent auf 4,09 Euro verteuerten. Zu den Aktie nkursen vom Montagmittag und dem immer wieder kolportierten Umtauschverhältnis wäre eine HVB-Aktie damit knapp 20,50 Euro wert. Bei 750 Millionen ausstehenden Aktien würde die gesamte Bank mit etwas weniger als 15,75 Milliarden Euro bewertet.
Grösste grenzüberschreitende Bankenfusion in Europa
Eine Übernahme der HypoVereinsbank durch UniCredito wäre damit die bislang grösste grenzüberschreitende Bankenfusion in Europa. Bislang war die knapp 14 Milliarden Euro teure Übernahme der britischen Abbey National durch die Santander Central Hispano SA (SCH) die teuerste grenzüberschreitende Bankenehe Europas. Die Bundesregierung trägt die Fusion grundsätzlich mit. Es sei «prinzipiell mit Sicherheit nichts Schlechtes» für die Konsolidierung des europäischen Bankenwesens, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. Generell sei dies aber eine Geschäftsentscheidung, die man nicht kommentieren wolle.
Präsident aus den Reihen der HVB
UniCredito-Chef Alessandro Profumo solle das neue gemeinsame Institut als CEO (Chief Executive Officer) leiten, sagte Banken-Präsident Salvatori. Ihm zur Seite stünde Rampl als Präsident. «Es scheint mir logisch, dass der Präsident aus den Reihen der HVB kommt und Dieter Rampl hat die Qualitäten und Erfahrungen, um diese Rolle auszufüllen», sagte Salvatori. «Die Fusion unserer Institute wäre eine wunderbare Sache. Wir müssen alles tun, damit wir dieses Ziel erreichen.»
Gespräche über eine Zusammenführung bestätigt
Die beiden Banken hatten Anfang vergangener Woche Gespräche über eine Zusammenführung ihrer Unternehmen bestätigt. Die HVB ist die zweitgrösste börsennotierte Bank in Deutschland, die UniCredit – wie das Finanzinstitut kurz genannt wird – die Nummer Eins in Italien. (awp/mc/gh)