Konjunkturtendenzen: Erwärmung für Sommer erwartet

Das Wachstum der Weltwirtschaft hielt im 1. Quartal 2005 an, wobei sich das Tempo der Expansion seit Anfang 2004 zusehends verlangsamt hat und die konjunkturellen Divergenzen zwischen den grossen Wirtschaftsräumen eher zugenommen haben. In den USA setzte sich im bisherigen Jahresverlauf der Aufschwung leicht verlangsamt fort, und China sowie viele andere Schwellenländer verzeichnen ein anhaltend hohes Wachstum. Hingegen hat sich die im letzten Jahr ins Stocken geratene Erholung im Euroraum und in Japan noch nicht durchgreifend belebt.


Gedämpfte Konjunktur
In der Schweiz blieb die Konjunktur im 1. Quartal gedämpft. Im Zuge nachlassender aussenwirtschaftlicher Impulse haben die Exporte seit letztem Herbst praktisch nicht mehr zugenommen. Hingegen konnte die private Konsumnachfrage trotz anhaltend rückläufiger Beschäftigung ihr leichtes Wachstum fortsetzen und die Konjunktur stützen.


Stabilisierung bei Industrie
Bei einigen Frühindikatoren, die sich hauptsächlich auf die Industriekonjunktur beziehen (insbesondere Umfragen zum Geschäftsklima), haben sich in den letzten Monaten erste Anzeichen einer Stabilisierung gezeigt. Auch bei den Warenausfuhren war im März und April eine leichte Aufwärtstendenz zu erkennen. Unter der Voraussetzung eines relativ freundlichen internationalen Konjunkturumfelds sollte das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2005 wieder an Fahrt gewinnen.


Keine Erholung bei Haupt-Exportländern
Allerdings hat in den letzten Monaten das Risiko einer verzögerten konjunkturellen Belebung im Euroraum angesichts verschlechterter Frühindikatoren zugenommen. Namentlich in Deutschland und Italien, die zusammen rund 30% der schweizerischen Warenexporte aufnehmen, ist die Konjunktur schwach und eine breit abgestützte wirtschaftliche Erholung noch immer nicht in Sicht. Daneben bleibt trotz der seit Anfang Jahr eingetretenen Stabilisierung der US-Währung das Risiko einer weiteren Dollarschwäche vor dem Hintergrund des anhaltenden aussenwirtschaftlichen Ungleichgewichts der USA grundsätzlich aktuell. (mc/as)

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