Kirchnermuseum Davos: Ernst Ludwig Kirchner und die «Brücke»
Anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung der Künstlergemeinschaft «Brücke» (5. Juni 1905) zeigt das Kirchner Museum erstmals vollständig aus der Sammlung E. W. Kornfeld die Jahresmappen der «Brücke», die zwischen 1906 und 1912 entstanden sind.
Starke Striche und dringende Farben
Die Jahresmappen, welche von den Künstlern der Gruppe für die passiven Mitglieder hergestellt wurden, geben einen komprimierten Einblick in die stilistische Entwicklung der Künstler. Darüber hinaus belegen sie den herausragenden Rang des druckgraphischen Schaffens der «Brücke»-Künstler. An den Mappen waren neben Kirchner noch Cuno Amiet, Fritz Bleyl, Axel Gallén-Kallela, Erich Heckel, Otto Mueller, Emil Nolde, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff beteiligt.
Den wirklichkeitsverfremdenden Expressionismus vor Augen
Die sechsundzwanzig Blätter aus den Mappen werden ergänzt durch Druckgraphiken aus dem Bestand des Museums sowie Leihgaben aus Privatbesitz. Den Abschluss des graphischen Kabinetts bildet die von Kirchner verfasste und in Holz geschnittene «Chronik der KG Brücke», die 1913 zur Auflösung der Künstlergruppe führte. In einem zweiten Saal werden anlässlich des «Brücke»-Jubiläums, aber auch anlässlich des 125jährigen Geburtstages von Ernst Ludwig Kirchner, Gemälde des Künstlers aus dem Zeitraum 1905 bis 1913 gezeigt, welche die rasante stilistische Entwicklung Kirchners vom naturalistischen Spätimpressionismus bis zum wirklichkeitsverfremdenden Expressionismus vor Augen führen. (km/mc/th)