Mobilfunkanbieter halten sich bei Kauf von Siemens-Handys zurück
«Die unklare Position führt zu einer Verunsicherung bei den Kunden», sagte O2-Chef Rudolf Gröger am Freitag in München der Finanznachrichten-Agentur dpa-AFX. Ähnlich äusserte sich auch der Deutschlandchef von Vodafone , Jürgen von Kuczkowski. Siemens habe weiterhin Probleme in seiner Handysparte, sagte er.
Absatz rückläufig
Der Absatz von Siemens-Handys bleibt nach den Worten von Gröger rückläufig. Dieser sei aber nicht im freien Fall. «Die könnten, wenn sie eine klare Position haben, mehr verkaufen», sagte er. Der O2-Chef riet dem Münchener Elektronikkonzern zur Eile, da bald die Bestellungen für das wichtige Weihnachtsgeschäft erfolgen. Es wäre hilfreich, wenn Siemens bis zum Spätsommer Klarheit geschaffen habe.
Doch an Boden verloren
Ende April hatte der neue Siemens-Chef Klaus Kleinfeld angekündigt, «in Kürze» einen Partner für die Handy-Sparte zu präsentieren, die seit mehreren Quartalen Verluste verbucht. Bisher gaben die Münchner dazu aber nichts Neues bekannt. Siemens hat im ersten Quartal 2005 im Handygeschäft laut dem Marktforschungsinstitut Gartner trotz eines weltweiten Rekordabsatzes der Branche weiter an Boden verloren. Der Marktanteil sackte den Experten zufolge auf den niedrigsten Stand seit 1999.
Platz fünf weltweit
«Die Unsicherheit über die Zukunft des Siemens-Handygeschäfts hat der Gesellschaft geschadet, da Netzanbieter und Vertreiber Vertrauen in das Unternehmen und dessen Produkte verlieren», hatte Analyst Ben Wood vorigen Mittwoch gesagt. Siemens lag im ersten Quartal mit einem Marktanteil von 5,5 Prozent (Vorjahr: 8%) und 9,94 (12,29) Millionen abgesetzten Mobiltelefonen weltweit auf Platz fünf. (awp/mc/th)