Unaxis: Fragezeichen für Kleinaktionäre

Es handle sich um ein laufendes Verfahren, sagte Karin Eugster, Rechtskonsulentin der Übernahmekommission, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Derzeit könne die Übernahmekommission keine Stellung nehmen. Die Kommission kläre alle relevanten Fragen ab. Eugster erwartet den Abschluss des Verfahrens in den kommenden Wochen.


40 Prozent der Unaxis-Aktien bei Minderheitsaktionären
Nach der Übernahme des Aktienpaketes der Gründerfamilien Anda und Bührle durch Victory befinden sich noch rund 40% der Unaxis-Aktien bei Minderheitsaktionären. Gemäss Aktienführer gehören die Waadtländer Kantonalbank (8,9%, davon 6,2% via Optionen), und die Zürcher Kantonalbank ZKB (20,4%, davon 16,3% via Optionen) zu den grössten Minderheitsaktionären.


Beschränktes Interesse an allen Aktien der Unaxis
Victory dürfte gemäss Analysten ein eher beschränktes Interesse an der Übernahme aller Aktien der Unaxis haben. Mit der Übernahmepflicht müsste die Gesellschaft 1,5 Mrd. Fr. mehr zahlen. Werde die Übernahmekommission der Victory ein öffentliches Kaufangebot vorschreiben, dürfte dies nur mit einer minimalen Prämie ausgestattet sein, hielt Oskar Schenker von der Bank Vontobel fest. Es bestehe aber die Möglichkeit, dass Victory kein Angebot an die Minderheitsaktionäre mache, sagte Stefan Gächter von der Zürcher Kantonalbank (ZKB).


Streitfrage geht auf Ausnahmeregelung zurück
Die Streitfrage geht zurück auf die ordentliche Generalversammlung vom April. Damals wurde eine bis dahin gültige Ausnahmeregelung rückgängig gemacht, wonach ein Aktionär bei Überschreiten der Eindrittelsgrenze auf ein Übernahmeangebot an alle übrigen Aktionäre verzichten darf. Doch Victory stockte ihren Anteil an Unaxis schon vor der Generalversammlung auf 34,04% auf; zu einem Zeitpunkt also, zu dem die Ausnahmeregelung noch in Kraft gewesen war. Stimmen konnten die beiden Victory-Besitzer Mirko Kovats und Ronny Pecik allerdings nur mit den bis zu Anmeldeschluss angemeldeten 16,4% der Stimmen. (awp/mc/ab)

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