Swiss mit weniger Verlust

«Die rekordhohen Treibstoffpreise schufen ein äusserst schwieriges Marktumfeld», teilte die Swiss am Donnerstag mit. Die Umsetzung des Turnaround werde dadurch voraussichtlich im 2005 behindert. «Die Ertragslage und die Kostenstruktur sind nach wie vor ungenügend», wird Swiss-Chef Christoph Franz in der Mitteilung zitiert.


Dieses Jahr kein Gewinn
Die im Übernahmeprozess durch die deutsche Lufthansa stehende Swiss war bereits zuvor von ihrem ursprünglichen Ziel abgerückt, 2005 erstmals einen Betriebsgewinn auszuweisen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres verbesserte sie den Betriebsverlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 10 Mio CHF, nach einem Minus von 69 Mio CHF in der Vorjahresperiode. Darin sind noch keine Restrukturierungskosten eingerechnet, die mit 6 Mio CHF zu Buche schlugen. Der konsolidierte Betriebsertrag stieg von 846 auf 853 Mio CHF. Betriebsertrag und Ebit beinhalten aber einen einmaligen Ertrag von 43 Mio CHF aus dem Slot-Transfer an Brititsh Airways.


Treibstoff belastet
Die gestiegenen Preise für Flugtreibstoff belasteten das Ergebnis mit zusätzlich 54 Mio CHF. Nur 40% davon hätten mit dem auf die Tickets erhobenen Kerosinzuschläge kompensiert werden können, hiess es weiter. Derzeit sind rund 34% des für den Rest des Jahres erwarteten Treibstoffbedarfs abgesichert.


Weiterhin Kosten senken
Die Swiss will das laufende Kostensenkungsprogramm unabhängig vom Zusammengehen mit der Lufthansa auf allen Ebenen des Unternehmens konsequent weiterführen. Vor allem die Sparten Wartung und Unterhalt sowie Bodendienste müssen sparen. Zudem soll die interne Produktivität gesteigert werden.


Positiver Schuldenabbau
Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank, sprach von einem «durchzogenen ersten Quartal». Ohne den Einmaleffekt wäre der Nettoverlust höher ausgefallen. Positiv seien dagegen die höheren flüssigen Mittel und der Abbau der Schulden, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Gegen Mittag notierten die Swiss-Aktien unverändert bei 8,90 CHF.


Höhere Liquidität
Die Nettofinanzverschuldung der Swiss betrug Ende März 530 Mio CHF nach 594 Mio CHF von Ende 2004. Die Liquidität stieg von 481 Mio auf 506 Mio CHF. Der Cashflow aus Betriebstätigkeit war mit 7 Mio CHF positiv nach minus 5 Mio CHF im Vorjahr.


Ungenügende Regionalflotten-Auslastung
2,2 Millionen Passagieren reisten in den ersten drei Monaten mit der Swiss. Das Geschäft mit den Langstreckenflügen habe sich dabei positiv entwickelt. Unzufrieden ist die Fluggesellschaft dagegen mit der Auslastung der Regionalflotte.


Flotte verkleinern
Sie soll neu um mindestens 15 Flugzeuge abgebaut werden, nach ursprünglich 13 Fliegern. Per Ende März werden nun noch zwei Saab 2000 der Crossair Europe in Basel still gelegt, wie Swiss-Sprecher Jean-Claude Donzel gegenüber der sda erklärte. (awp/mc/as)

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