Prozess gegen Ex-Botschafter Friederich hat in Bellinzona begonnen

Geldannahme nicht bestritten
Nach Verlesung der Anklageschrift wurde Friederich zunächst zu den Vorwürfen der Geldwäscherei und der Unterstützung einer kriminellen Organisation befragt. Der stellvertretende Bundesanwalt Claude Nicati wirft ihm vor, 2,4 Millionen Franken von einer Drogenbande entgegengenommen und gewaschen zu haben. Der heute 63-jährige Friederich bestritt nicht, insgesamt fünf Mal Geld von einem Mitglied dieser Bande erhalten zu haben. Allerdings will er in ihm einen normalen Investor gesehen haben, der über ihn Geld angelegt habe, wie 14 andere Personen auch. Der Betroffene sei ihm von einem alten Freund vorgestellt worden.

Verhandlung bis zum 20. Mai angesetzt
Weiter wurde Friederich zur Anklage der Veruntreuung, allenfalls des Betrugs befragt. Er soll diese Delikte begangen haben, indem er Geld, das ihm von Bekannten für Börsengeschäfte anvertraut wurde, für private Zwecke verwendet oder anderen Investoren ausbezahlt haben soll, die ihr Kapital zurück wollten. Er gab diesbezüglich an, immer der Überzeugung gewesen zu sein, schliesslich alles Geld wieder zurückzahlen zu können. Die Rückerstattung von Kapital an einzelne Investoren, sei aus dem ihm zur Verfügung stehenden «Gesamtkapital» erfolgt. Für die Verhandlung sind noch acht Tage bis zum 20. Mai angesetzt. Am Dienstag werden Polizisten aus der Schweiz, Amerika und Spanien als Zeugen angehört werden. Danach werden diese Woche noch weitere Zeugen und Experten vor Gericht erscheinen.

(swissinfo, MC hfu)

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