Swissfirst: Konzerngewinn erhöht

Ein Seitwärtstrend an den Finanzmärkten, gekoppelt mit tieferen Börsenvolumen und einer geringeren Kundenaktivität bescherte der in den Bereichen Investment Banking, Asset Management und Private Banking tätigen swissfirst Gruppe ein anspruchvolles Umfeld, hiess es in einer Medienmitteilung. Im Geschäftsjahr 2004 erwirtschaftete die swissfirst Gesamterträge von CHF 83,9 Mio., die 18,2% tiefer lagen als im Vorjahr. Dieser Rückgang stammt ausschliesslich aus den volatileren Erträgen im Investment Banking, während der Nettoertrag aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft leicht höher lag. Die Gesamtkosten für das Jahr 2004 lagen mit CHF 36,003 Mio. leicht über denjenigen des Vorjahres (+2,6%). Nach Abzug der Abschreibungen, Rückstellungen, Wertberichtigungen und Steuern von CHF 6,64 Mio. resultiert ein um 10,1% höherer Konzernreingewinn nach Minderheiten von CHF 38,4 Mio.


Nettoertrag aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft liegt auf Zielkurs
Für das Geschäftsjahr 2004 weist die swissfirst Netto-Kommissionen von CHF 62,501 Mio. aus. Diese liegen rund 20% unter dem hohen Vorjahreswert von CHF 78,481 Mio. Dieser Rückgang ist auf das harzige Geschäft im Brokerage mit OTC Derivaten zurückzuführen. Der Nettoertrag aus den Bereichen Private Banking und Asset Management betrug insgesamt CHF 38,648 Mio. und liegt leicht über dem Vorjahreswert von CHF 38,508 Mio. Damit erreicht das stabilere Vermögensverwaltungsgeschäft einen Anteil von 46% am ordentlichen Nettoertrag.

Verbessertes Zinsengeschäft
Bei einer stabilen Zinsmarge und höheren Kundenausleihungen weist der Saldo aus dem Zinsengeschäft einen Anstieg von 23,5% auf CHF 11,307 Mio. aus.

Tieferes Handelsgeschäft
Das in einem anspruchsvollen Marktumfeld operierende Wertschriften- und Devisenhandelsgeschäft erzielte für 2004 ein von CHF 11,847 Mio. auf CHF 7,054 Mio. rückläufiges Resultat. Besonders markant war der Rückgang im Wertschriftenhandel von CHF 7,436 Mio. auf CHF 3,66 Mio.

Expansionsbedingte leicht höhere Gesamtkosten
Obwohl sich der Personalbestand von 103 auf 113 Mitarbeiter erhöhte, weisen die Gesamtkosten trotz Ausbau der Infrastruktur nur einen marginalen budgetkonformen Anstieg von 2,6% auf CHF 36,003 Mio. auf. Daraus resultiert – bedingt durch den Ertragsrückgang – ein Anstieg der Kosten/Ertragsrelation von 34,2% auf 42,9%.

Tiefere Eigenmittel
Per Ende 2004 weist die swissfirst Gruppe gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 280,441 Mio. tiefere Eigenmittel von CHF 238,656 Mio. aus. Dieser Rückgang ist auf die Position «Eigene Aktien» zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2004 erzielte die swissfirst eine Eigenkapitalrendite von 14,8% (Vorjahr 13,1%).

Hoher Netto-Neugeldzufluss im Vermögensverwaltungsgeschäft
Per Ende Dezember 2004 betreute die swissfirst Kundengelder in der Höhe von CHF 4’894 Mio. Dies entspricht einem Neugeldzufluss von CHF 427 Mio. Der Einfluss der Märkte ist zu vernachlässigen. Das Vermögensverwaltungsgeschäft weist für 2004 einen besonders ausgeprägten Anstieg von CHF 2’887 Mio. auf CHF 3’791 Mio. aus. Dieser Leistungsausweis ist Ausfluss der vor Jahren implementierten Strategie das Vermögensverwaltungsgeschäft konsequent auszubauen und damit die Ertragsvolatilität der swissfirst Gruppe zu minimieren.

Aussichten
Die swissfirst Strategie beruht auf drei Säulen: Investment Banking, Asset Management und Private Banking. Seit dem IPO im Jahre 1999 wurde das Vermögensverwaltungsgeschäft kontinuierlich auf- und ausgebaut und erreichte im Jahre 2004 einen Anteil an den betreuten Vermögen von 77%. Diese Strategie beruht auf einem organischen Wachstum und soll unverändert fortgesetzt werden. Dies wird mittelfristig zu einem Rückgang der transaktionsabhängigen Wertschriftenkommissionen und damit zu einer Erhöhung der Gewinnqualität und zu einem stabileren Ertragsverlauf der swissfirst Gruppe führen. Für das gesamte Jahr 2005 erwartet die swissfirst im Brokeragegeschäft ein schwieriges Umfeld. Im Vermögensverwaltungsgeschäft hingegen wird mit einem guten Wachstum gerechnet. Im ersten Halbjahr 2005 werden noch negative Basiseffekte den Vorjahresvergleich belasten. Dieser Effekt läuft allerdings in der zweiten Jahreshälfte aus.

Anträge an die Generalversammlung 2005
Mit dem gegenwärtigen Geschäftsmodell ist die swissfirst heute überkapitalisiert. Aus diesem Grund wurde beschlossen, einen Teil des überschüssigen Kapitals in Form einer zweimaligen Gesamtausschüttung von je CHF 10.- pro Inhaberaktie an die Aktionäre zurückzuführen. Zudem wurde die Dividendenausschüttungspolitik neu definiert. Der Verwaltungsrat beantragt deshalb der kommenden Generalversammlung vom 7. Mai 2005 folgendes: – Split der Inhaberaktie im Verhältnis 1 zu 2 – Ordentliche Dividende von CHF 1.20 pro Aktie (CHF 0.60 nach Split) – Zusätzliche Kapitalausschüttung in Form einer Sonderdividende von CHF 8.80 pro Inhaberaktie (CHF 4.40 nach Split) – Nennwertreduktion von CHF 0.80 pro Aktie (CHF 0.40 nach Split) Die Gesamtausschüttung für das Geschäftsjahr 2004 beträgt CHF 10.80 pro Aktie (vor Split). Ferner beantragt der Verwaltungsrat im Jahr 2006 eine weitere Superdividende von mindestens CHF 10.- (vor Split) auszuschütten. Insgesamt werden in den Jahren 2005 und 2006 etwas mehr als CHF 100 Mio. an die Aktionäre zurückgeben. Dies entspricht einem Mehrfachen der im Rahmen des IPOs im Jahre 1999 zugeflossenen Mittel von CHF 39,9 Mio. Mit einem neuen Nennwert von CHF 0.10 sind die Rückzahlungsmöglichkeiten beim Aktienkapital ausgeschöpft. Ein Aktienrückkauf mit anschliessender Vernichtung hätte eine Verwässerung des Buchwertes zur Folge gehabt und den Free Float der Aktie unnötigerweise verkleinert. Deshalb wurde der Weg über die Auszahlung einer Sonderdividende gewählt. Die operative Ertragskraft bleibt unangetastet. Nach diesen zwei Sonderausschüttungen strebt die swissfirst eine attraktive Verzinsung ihrer Aktie an. (awp/mc/as)

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