Piaggio will Marken-Image zurückerobern
Dieser «Schnäppchen»-Kauf von Piaggio war zu diesem Zeitpunkt symptomatisch für die schlechte Zukunft der Markenikone von einst.
Weitere krisengeschüttelte Zweiradhersteller
Colaninno hat seit damals weitere krisengeschüttelte Zweiradhersteller ins Boot geholt. Im Dezember vergangenen Jahres benützte er Piaggio für die Akquisition von Aprilia und Moto Guzzi in der Höhe von 200 Mio. Dollar. Er selbst zeigt sich davon überzeugt, dass er das Image der italienischen Motorrad- und Roller-Hersteller wieder herstellen kann. Das prophezeite Wachstum würde ihm auch erlauben, es mit der japanischen Konkurrenz aufzunehmen.
Weiterer Erfolg im Roller-Segment
Seine Bemühungen tragen laut Business Week bereits Früchte. Das neue LX-Modell, seit diesem Monat am Markt, ersetzt die «ET»-Variante, die seit 1996 erhältlich war und sich zu einem der bestverkauftesten Modelle des Unternehmens entwickelte. Experten prophezeien dem Unternehmen mit der Vespa-LX aufgrund des Designs einen weiteren Erfolg im Roller-Segment.
Turnaround eingeleitet
Piaggio konnte bereits im vergangenen Geschäftsjahr den Turnaround einleiten. Am vierten März gab das Unternehmen einen vorläufigen Gewinn für 2004 von 5,46 Mio. Dollar bekannt bei Umsätzen in der Höhe von 1,44 Mrd. Dollar. Im Jahr zuvor fuhr Piaggio noch Verluste von 185 Mio. Dollar ein. Insgesamt besitzt Colaninno in Europa mit all seinen Marken einen Marktanteil von 24 Prozent. Das war nicht immer so. Sowohl Piaggio und als auch Aprilia mussten vor der Übernahme mit fallenden Umsätzen und grossen Schulden zurecht kommen. Piaggio verschwendete Geld mit dem Versuch, teure Design-Roller in China abzusetzen. Auch Aprilia, ebenfalls mit der Kernkompetenz im Scooter-Segment, versteifte sich auf grosse Motorräder, die zwar Rennen gewinnen jedoch wenig für die Unternehmens-Umsätze beitragen konnten.
Eintritts in den asiatischen Markt
Zurzeit läuft der zweite Versuch des Eintritts in den asiatischen Markt. Colaninno hat bereits begonnen, sich in China nach günstigeren Bauteilen umzusehen. Im April 2004 unterzeichnete Aprilia ein Joint Venture-Abkommen mit der chinesischen Gruppe Zongshen hinsichtlich der Produktion und dem Marketing von in Italien entworfenen Maschinen, Fahrzeugen und Teilen für den asiatischen Markt. Für den Relaunch der angeschlagenen Marke Moto Guzzi engagierte Colaninno zusätzlich den ehemaligen Alfa-Romeo-Präsidenten. All das soll so eine neue goldene Ära für die italienischen Zweiräder eingeleitet werden.(pte/mc/gh)