USA: Identitätsdiebstahl vertreibt Bankkunden
Das geht aus einer aktuellen Studie der Finanzmarktforscher von Financial Insights hervor, berichtet das Wall Street Journal.
Öffentlichkeit beunruhigt
Die Zahlen kommen zu einer Zeit, da eine Reihe von Datenbankeinbrüchen, bei denen persönliche Daten gestohlen wurden, die Öffentlichkeit beunruhigt. Als diese Vorfälle passierten, war die Studie aber bereits erstellt, so dass laut Financial-Insights-Analystin Sophie Couvel das Risiko der Banken, Kunden zu verlieren, noch gestiegen sein dürfte. John Hall, Sprecher der American Bankers Association, versicherte, dass die Banken die Reihe der Sicherheitsbrüche sehr ernst nähmen. «Die Institutionen haben bereits robuste Sicherheitsstandards für Onlinebanking und die Nutzung von Bankomatkarten und werden weiterhin alles dafür tun, Identitätsdiebstähle zu verhindern», so Hall.
Nur ein kleiner Teil der Vorfälle aus Online-Transaktionen
Dabei resultiert nur ein kleiner Teil der Vorfälle aus Online-Transaktionen. Die ID-Diebe verlegen sich offenbar vielmehr auf das Eindringen in Kundendatenbanken großer Bankinstitute oder Universitäten. Laut dem britischen IT-Dienst The Register könnte die Zahl der veröffentlichten Identitätsdiebstähle im Monat März ein neues historisches Hoch erreicht haben. So verloren in den USA unter anderem der Gehaltsabrechnungs-Dienstleister PayMaxx, die Bank of America sowie mehrere Universitäten sensible Daten von Mio. Menschen.
Aus Versehen Gehaltsabrechnungen online zur Schau
Im März benachrichtigte die California State University 59.000 Studenten, Lehrende und Angestellte darüber, dass ihre Daten wie Namen, Adressen und Sozialversicherungsnummern Identitätsdieben in die Hände gefallen seien. Ebenso erging es 120.000 Absolventen des Boston College. Bei der ehrwürdigen Bank of America gingen finanzielle Daten von 1,2 Mio. Bundesangestellten an Eindringlinge verloren. PayMaxx stellte aus Versehen rund 25.000 Gehaltsabrechnungen seiner Kunden online zur Schau.
Bürger Opfer von Identitätsdiebstählen
T-Mobile Ende Februar dieses Jahres. Ein Hacker war in den Server des Telekomriesen eingedrungen und hatte Kundendaten, darunter die von Promis wie Paris Hilton, ausspähen und im Internet veröffentlichen können. In Nordamerika werden laut Gartner pro Jahr 9,5 Mio. Bürger Opfer von Identitätsdiebstählen, die gesamte dabei erlittene Schadenssumme beträgt 11,7 Mrd. Dollar. Unter Identitätsdiebstahl versteht man Delikte wie etwa den Missbrauch einer Kreditkarte durch Dritte, wenn sich jemand Zugang zu Bankkonten verschafft oder Konten oder Kreditkarten unter fremdem Namen bestellt bzw. eröffnet werden. (pte/mc/gh)