CH-Mittag: Gewinne leicht ausgebaut, Roche profitieren von Novartis
Der Schweizer Aktienmarkt hat die Gewinne aus dem frühen Handel bis am Mittag leicht ausgebaut. Im Fokus der Anleger stehen mit einem negativen Studienresultat Novartis und Roche, wovon letztere profitieren, sowie ABB mit einer Einigung im Asbeststreit in den USA.
Ansonsten zeigt sich die Mehrheit der Aktien nur wenig verändert. In Marktkreisen wird dem SMI nach den Verlusten vom Freitag Erholungspotential zugetraut. Die grosse Frage laute aber, ob die 6´000 Punkte wieder angepeilt werden könnten oder ob bald die Unterstützungszone bei 5´450 Punkten getestet werde, hiess es.
Bis um 12.10 Uhr zieht der SMI um 22,19 Punkte oder 0,38% auf 5´919,23 Stellen an, der breitere SPI legt 14,06 Punkte (+0,32%) auf 4´454,21 Punkte zu. Unter den Branchen sind Elektrotitel (+3,97%) am meisten gesucht, während Detailhandelswerte (-1,04%) am meisten nachgeben.
Klarer Leader sind ABB (+6,0% auf 7,55 CHF), nachdem in den USA mit verschiedenen Klägern eine Einigung im Asbeststreit gefunden wurde. Die zusätzlichen Kosten für ABB belaufen sich demnach auf 232 Mio USD und bis Ende Jahr sollte der Fall vom Tisch sein, wie CEO Kindle an einer Telefonkonferenz erklärte. In Finanzkreisen wurde die Meldung allgemein sehr positiv aufgenommen. Der Schritt sei wichtig und unerwartet schnell gekommen, hiess es beispielsweise bei der ZKB. Die genannten Zusatzkosten lägen deutlich unter den Markterwartungen.
Einen für Roche-Verhältnisse deutlichen Satz nach oben machen auch deren Genussscheine mit einem Plus von 4,3% auf 128,00 CHF. Dies geschieht auf Kosten von Novartis, welche mit einem Minus von 2,1% auf 55,05 CHF am unteren Ende der Tabelle zu finden sind. Novartis hat am Montag Studienresultate zum Medikament PTK/ZK publiziert. Demnach wurde zwar in einer Sonderstudie ein positives Resultat erzielt, die Hauptstudie CONFIRM-I hat dagegen das primäre Endziel nicht erreicht. Infolge dessen müssen Novartis und Partner Schering den für Ende 2005 Anfang 2006 geplanten Zulassungsantrag auf 2007 verschieben.
Die Resultate seien enttäuschend, lauteten die einhelligen Kommentare. Insbesondere die Verspätung beim Zulassungsantrag dürfte beide Firmen ärgern, hiess es bei Helvea. LODH verwies auf den positiven Effekt für Avastin von Roche und Genentech: Avastin dürfte von der Verspätung bei PTK/ZK profitieren, da dem Medikament so mehr Zeit zur Etablierung als Medikament gegen Darmkrebs bleibe.
Nebst Novartis fallen Unaxis (-2,3% auf 159,90 CHF) am Tag vor der Ergebnispublikation mit grösseren Verlusten auf. Die Abgaben von Richemont (-0,7% auf 37,65 CHF) und Synthes (-0,5% auf 138,00 CHF) sind vergleichsweise moderat.
Auf der Gewinnerseite figurieren auch Swatch N (+1,1% auf 33,05 CHF) und Swiss Re (+1,0% auf 85,30 CHF) weit oben.
Am breiten Markt fallen Belimo nach der Bilanzmedienkonferenz um 2,6% auf 745 CHF zurück. Das Unternehmen hat mit dem EBIT die Markterwartungen verfehlt. Als positiv wurden dafür der Ausblick sowie die hohe Ausschüttung an die Aktionäre vermerkt.
Conzzeta rücken nach den Jahreszahlen um 3,6% auf 1´513 CHF vor.
(AWP, MC hfu)