Heinz M. Buhofer, CEO Metall-Zug: «Martina Hingis polarisiert »

Von Lukas Schweizer

Moneycab: Herr Buhofer, das anhaltende schwierige Marktumfeld hat auch Metall Zug zu spüren bekommen. Mit welchen Problemen hatten Sie zu kämpfen?

Heinz M. Buhofer:
Das grösste Problem war, dass nicht viel gebaut wurde, deshalb konnten wir weniger Haushaltapparate für Neubauten verkaufen.

Probleme macht aber vor allem der Bereich Kunststoff (WEZ). Haben Sie schon einmal daran gedacht diesen abzustossen, er gehört ja nicht zu den Kernbereichen der Metall Zug?

Wir denken nur schon deswegen daran, weil wir immer danach gefragt werden. Selbstverständlich prüfen wir dauernd alle möglichen Optionen. Ich habe es aber an der Konferenz betont: Ich bin der Meinung , dass die WEZ im Stande ist, gute Resultate zu liefern, dies obwohl sie in einem zyklischen Markt tätig ist. Eine Gesellschaft die um zehn Prozent Ebit generiert sollte man nicht verkaufen.

Gut läuft es dafür bei der Belimed (Infecion Controll). In diesem Bereich wollen Sie expandieren. Was sind die konkreten Pläne?

Wir müssen bei den Produkten weiter innovativ sein, das ist sehr wichtig. Es wird noch einige Vereinheitlichungen geben, wir wollen die verschiedenen Unternehmen mehr zusammenführen. So können wir Abläufe und Vertrieb optimieren.

Der Ebit war letztes Jahr wegen den Problemen im Kunststoffbereich und wegen Schwierigkeiten mit einem Grosskunden rückläufig. Mit was rechnen Sie dieses Jahr?

Das Ergebnis täuscht etwas, weil der Ebit 2002 sehr gut war. Ich rechne aber damit, sofern ich dies überhaupt schon sagen kann, dass wir dieses Jahr irgendwo zwischen 2001 und 2002 liegen werden.

Ein Wort zu diesem Grosskunden. Wie heisst er und was gab es für Probleme?

Den Namen verrate ich nicht. Nur so viel, es ging um nicht bezahlte Rechnungen. Diese sind aber bereits abgeschrieben, sollte also noch was reinkommen, schlägt dies in der Rechnung 04 zu Buche. Da sich die Struktur bei diesem Kunden geändert hat, beliefern wir ihn weiter, aber gegen Cash.

Metall Zug schreibt in ihrem Communiqué von zahlreichen bürokratischen Behinderungen mit denen sie konfrontiert ist. Können Sie einige Beispiele machen?

Da gibt es einige. Generell wird in der Schweiz zu viel Zeit darauf verwendet, immer neue Vorschriften zu erlassen. Im Immobilienbereich ist die Mehrwertsteuer so eine Sache. Ein anderes Beispiel ist die Meldepflicht bei der Börse. Ich persönlich finde die Coporate Gouvernance zwar gut, aber für alles zusammen muss mittlerweile ein recht grosser Aufwand betrieben werden und dies hindert daran, produktiv tätig zu sein.


$$PAGE$$Werden Sie sich deshalb mehr Richtung Ausland orientieren?

In den umliegenden Ländern ist es wahrscheinlich nicht besser. Der Unterschied ist nur, dass die Schweiz langsam an Wettbewerbsvorteil verliert. In Asien werden wir aber weiter produzieren.

Zum Schluss die Frage nach Martina Hingis als Werbeträgerin. Ist sie die Richtige, denn niemand glaubt, dass sie ihre Wäsche selber wäscht.

Ich bin kein Werbeexperte, aber wir sehen zumindest, dass Martina Hingis polarisiert. Über die V-Zug Waschmaschine wird also gesprochen und das ist wichtig.





Der Gesprächspartner
Heinz M. Buhofer ist Kaufmann und lic. oec. HSG. Er ist CEO der Metall Zug AG und Mitglied diverser Verwaltungsräte der Metall Zug Gruppe.
Von 1984 bis 1997 hatte er verschiedene operative Funktionen bei der MZ-Immobilien AG in Zug inne.
Buhofer ist ausserdem Verwaltungsrat der Buru Holding in Cham und Mitglied des Stiftungsrats der Ernst Göhner Stiftung in Zürich. (pd/mc)

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