Aktienfokus: Sulzer nach Zahlen gefragt

Der Aktienkurs dürfte vorerst positiv reagieren, könnte aber später unter Gewinnmitnahmen leiden, heisst es weiter. Bis um 11.30 Uhr verbessern sich Sulzer Namen um 1,0% auf 488,25 CHF (Tageshöchst: 493 CHF). Der SPI gibt 0,03% auf 4’490,5 Punkte ab.

Pumpen besser als erwartet

Ein «starkes Ergebnis» und ein «Konzern-Resultat» über Erwartungen – die Kommentare zum Sulzer-Jahresabschluss tönen bei allen Analysten ähnlich positiv. So lobt ZKB-Analystin Carla Barella die Entwicklung bei der Pumpendivision, die besser als erwartet ausgefallen ist. Die EBITA-Marge sei auf 6,4% von 2,9% im Vorjahr gestiegen. Im zweiten Halbjahr habe die operative Marge hohe 7,4% betragen, so Barella weiter. «Dazu führten sowohl das günstige Marktumfeld als auch die internen operativen Verbesserungen.» Auch Vontobel hebt die bessere Profitabilität der Pumpendivision hervor. Mit den verbesserten Margen bei Chemtech vermochten die beiden Divisionen die enttäuschende Profitabilität von Metco auszugleichen. Von der EBITA-Marge im Pumpengeschäft ist auch Helvea-Analyst Volkan Göçmen beeindruckt, zumal Sulzer damit dem Restrukturierungszeitplan voraus sei. Zudem sei die Marge trotz hohen Verkäufen im Neu-Installationsgeschäft gestiegen. Helvea ist denn auch nicht besorgt, falls die Investitionen in Divisionen wie Öl und Gas zurückgehen würden. Dies, weil ein sinkender Anteil im Neu-Installationsgeschäft zu noch höheren Margen und – was noch wichtiger sei – einem höheren Free Cash Flow führen würden, weil Sulzer weniger Kapital benötige. Auch zu Sulzers Zukunft gibt sich Göçmen optimistisch: «Die Sulzer-Geschichte ist definitiv noch nicht zu Ende», schreibt er.

Hexis mit Meilensteinen
Julius Bär streicht dagegen insbesondere Sulzer Hexis hervor. Diese Division hat zwar 2004 einen Betriebsverlust erzielt, doch seien wichtige technologische Meilensteine im Jahresverlauf gemacht worden, so dass sich die Serienproduktion kurz vor dem Start befinde, kommentiert die Bank. Hexis stelle die «Wild card»-Division bei Sulzer dar, denn die Konsumenten würden angesichts des steigenden Ölpreises vermehrt über alternative Energiequellen nachdenken.

Kurs dürfte profitieren
Der Sulzer-Aktienkurs könnte denn auch in den nächsten Tagen die 500 CHF-Grenze durchbrechen, schreibt das Research-Team von Julius Bär weiter. Auch die Burkhalter Asset Management AG erwartet deutliche Kursfortschritte. ZKB-Analystin Carla Barella rechnet ebenfalls damit, dass der Kurs kurzfristig positiv reagieren dürfte. Denn positiv sie auch die hohe Dividendenausschüttung von 9 CHF, begründet sie. Doch Barella gibt gleichzeitig zu bedenken: «Die Bewertung der Aktie liegt über dem Schnitt der Schweizer Maschinenhersteller.» Und die Analysten der Bank Leu rechnen damit, dass die Sulzer-Titel nach einer kurzfristigen positiven Reaktion während des Tages unter Gewinnmitnahmen leiden dürften. Die Sulzer-Zahlen lägen zwar auf den ersten Blick über den Erwartungen. Doch der EIBTA der Kerndivisionen hätte die Leu-Schätzungen knapp verpasst. Das Betriebsergebnis dagegen sei durch einen besser als erwarteten und nicht nachhaltigen Ertrag bei den «Übrigen» (Divisionen) in die Höhe getrieben worden. (awp/mc/as)

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