Aktienfokus: Novartis nach Ankündigung von Generika-Übernahmen ganz oben im SMI

Analysten erachten die Zukäufe als strategisch sinnvoll, beurteilen den Preis aber als eher hoch. Die mittel- bis langfristig positiven Auswirkungen würden von Anlegern höher bewertet als der Preis, hiess es. Novartis dürfte zudem auch davon profitieren, dass Vioxx von Merck wieder vermarktet werden darf. Denn Novartis habe mit Prexige ebenfalls einen Cox-II-Hemmer im Köcher.

Neuer Marktführer
Novartis will Hexal und Eon Labs in die Generika-Sparte Sandoz integrieren. Die Akquisition kostet gesamthaft 8,3 Mrd USD. Nach der Transaktion werde Sandoz mit einem pro forma-Umsatz von 5,1 Mrd USD globaler Marktführer im Generika-Geschäft sein. Bis um 10.45 Uhr legen Novartis 1,7% auf 58,25 CHF zu. Der SMI tendiert derweil mit einem Plus von 0,28% oder 16,3 Punkten auf 5’916,8 Zähler leicht fester.

Sinnvolle Aquisition
Die Generika-Zukäufe seien aus strategischer Sicht sehr interessant, meinte ZKB-Analyst Hernani de Faria. «Diese Akquisition ist sinnvoll für Novartis, da sie einen besseren Zugang zu dem weltweit schnell wachsenden Generikamarkt verschafft», schreibt de Faria in einem kurzen Kommentar. Mittel- und langfristig sei dies positiv für Novartis. Der Preis liege aber eher am oberen Ende des Vertretbaren. Der Faktor Preis zu Umsatz von 3,8x sei höher als jener von anderen Generikaherstellern.

Eher hoher Preis
Ähnlich sieht es auch LODH-Analyst Bob Pooler. Er schätzt den Preis ebenfalls als eher hoch ein. Es sei aber schwierig, den Wert der Portfolios und Pipelines von Hexal und Eon Labs genau einzuschätzen. «Mit dieser Transaktion kann Novartis das Generikageschäft entscheidend stärken und die Profitabilitätsverbesserung unterstützen», kommentiert Vontobel-Analyst Claudio Werder. Er rechnet damit, die Schätzungen für das laufende Jahr leicht reduzieren zu müssen. Ab 2006 werde der Einfluss aber positiv sein. Die Profitabilität in der Generika-Sparte habe im vergangenen Jahr gelitten, so Andrew Fellows vom Pictet-Broker Helvea. Ohne diese Akquisition hätte sich Novartis im laufenden Jahr eine Marge von über 10% erkämpfen müssen. Nun habe Novartis mehr Potenzial, um im Generika-Geschäft wieder ein respektables Profitabilitätsniveau zu erreichen. (awp/mc/th)

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