BfS: 14 Tonnen Material pro Jahr und Einwohner

Die Wirtschaft verwendet Rohstoffe, die in der Schweiz gewonnen oder aus dem Ausland importiert werden, sowie importierte verarbeitete Materialien und importierte verarbeitete Erzeugnisse (allgemein Materialien genannt). Nach BFS-Angaben betrug der direkte Materialinput (DMI) der Schweizer Wirtschaft 2001 rund 103 Mio Tonnen, was 14,4 Tonnen pro Einwohner ausmacht.

51 Prozent Baumineralien
Der DMI besteht grösstenteils aus Baumineralien (51 Prozent); die weiteren Anteile betragen: Biomasse (Landwirtschaftsprodukte, Holz usw.) 22 Prozent, fossile Produkte 15 Prozent, industrielle Mineralien 5 Prozent und übrige Produkte 7 Prozent. Ein Teil der in der Schweiz gewonnenen Materialien wird lediglich umgelagert. Bestimmte Materialien werden jahrelang, zum Beispiel in Gebäuden, gebunden. Andere werden nach der Verarbeitung exportiert. Nach der Verwertung kehrt das Material schliesslich als Emissionen in die Luft und ins Abwasser oder in Form von Abfällen zur Deponierung in die Umwelt zurück.

Flüsse des Materialinputs und -outputs
Die Flüsse des Materialinputs, -outputs und -lagers sind deshalb wichtig für die Umweltbeobachtung und bieten laut BFS eine andere Sichtweise als die klassischen Umweltindikatoren. Bisher galt das Hauptaugenmerk den Emissionen der Produktionssysteme. Materialfluss-Konten ermöglichen laut BFS nun eine Erweiterung dieses Horizonts, da es einen Zusammenhang zwischen der Menge der verbrauchter Materialien und den verursachten Umweltbelastungen gibt.

Provisorische Ergebnisse einer BFS-Machbarkeitsstudie
Bei den am Freitag publizierten Zahlen handelt es sich um erste provisorische Ergebnisse einer BFS-Machbarkeitsstudie. Sie beziehen sich nur auf die direkten Flüsse in die Wirtschaft hinein. Sie beruhen auf Arbeiten, die im Rahmen des BFS-Projektes zu den Umweltkonten durchgeführt werden. Künftige Studien werden sich mit der Grösse der Materiallager, mit den Outputs und mit den indirekten Flüssen beschäftigen, Damit soll eine Gesamtsicht des physischen Metabolismus der Wirtschaft ermöglicht werden. Ferner geht es auch darum, allfällige Verlagerungen der Umweltbelastungen zu beobachten. (awp/mc/gh)

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