Swiss will ab 2006 positives Reinergebnis

Der Effekt aller Massnahmen werde bis zum Jahr 2007 voll zum Tragen kommen. Wie gross die Kostensenkung 2005 ausfallen werde, sei noch offen, sagte Swiss CEO Christoph Franz am Dienstag am Flughafen Zürich vor den Medien. Das hänge von den zu führenden Gesprächen ab. Aus demselben Grund könne Swiss die Kosten der Restrukturierung noch nicht beziffern.

Bis zu 1000 Stellen gefährdet
Die Summe der Massnahmen kostet bis spätestens Mitte kommenden Jahres 800 bis 1000 Stellen. Dabei soll gut ein Drittel des Abbaus über natürliche Fluktuation erfolgen. In welchem Bereich in den nächsten 18 Monaten die angekündigten 800 bis 1000 Stellen gestrichen werden sollen, kommentiert Swiss zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Zuerst sollen intern Gespräche geführt werden, so CEO Franz.

Ab 2006 mit Gewinn
Ohne eine zügige Umsetzung der beschlossenen Massnahmen werde es Swiss aus heutiger Sicht nicht möglich sein, im Jahr 2005 ein positives Betriebsergebnis zu erreichen, warnt der Flugdienstleister in seinem Communiqué. Ab 2006 soll die Airline dann nach Franz erstmals einen Gewinn erzielen. Mit dem Konzept «gehen wir davon aus, in den nächsten beiden Jahren in die schwarzen Zahlen zu kommen».

Ausfallende Flüge an Partner-Airlines
Die mit der Reduktion der Flotte ausfallenden Flüge sollen weitgehend von Partner-Airlines übernommen werden, so Swiss weiter. Welche Fluggesellschaften das sind und welche Flugzeuge von der Flottenreduktion betroffen sein werden, sei Gegenstand laufender Verhandlungen mit Partner-Airlines und potentiellen Käufern der Flugzeuge.

Vor allem Basel und Genf betroffen
Von den Veränderungen sind in erster Linie die Flughäfen Basel und Genf betroffen, während Swiss den Hub in Zürich mit dem Ausbau des Flugplans über Codeshares stärken will. Geplant sei auch der Einsatz von grösseren Flugzeugen, um die Stückkosten zu reduzieren.

Bestehendes Streckennetz soll erhalten bleiben

Ab Basel soll im Verlauf des Jahres 2006 ein Grossteil der angeflogenen Destinationen von Partner-Airlines angeflogen werden. Auch die Flugzeug-Wartung in Basel werde den neuen Gegebenheiten angepasst. In Genf werden defizitäre Strecken analysiert und gegebenenfalls durch Codeshare-Partner bedient. Das bestehende Streckennetz soll dabei erhalten bleiben, so Swiss weiter.

Verhandlungen über neue GAVs

Ferner will Swiss per sofort mit den Gewerkschaften Verhandlungen über neue Gesamtarbeitsverträge aufnehmen, entsprechende Eckpunktpapiere habe man schon erarbeitet. Neben Effizienz- und Produktivitätssteigerungen fordert Swiss eine wettbewerbsorientierte Gehaltsstruktur. Über diese Eckwerte soll in den nächsten Wochen mit den Sozialpartnern eine Einigung erzielt werden, erhofft sich Swiss.

Ausgliederung des Regionalnetztes möglich

Eine allfällige Ausgliederung des Regionalnetzes käme in Frage, wenn bei den anstehenden GAV-Verhandlungen kein Erfolg erzielt werden kann. Unter «Erfolg» versteht die Fluggesellschaft gemäss Flugbetriebschef Manfred Brennwald in allen Bereichen kompetitiv zu sein. Franz betont, dass sich die Restrukturierung nicht an eine einzelne Gewerkschaft richtet. Ein Outsourcing wäre jedoch erst nach Ablauf der GAVs möglich.

Neuer Chief Procurement Officer

Um auch die Sachkosten weiter zu senken, will die Swiss im Unternehmen und bei Zulieferbetrieben weitere deutliche Einsparungen durchsetzen. Der Einkauf von Fremdleistungen werde in Zukunft gebündelt von der neu besetzten Stelle eines Chief Procurement Officers durchgeführt, heisst es weiter.

Kein Riesenairbus für die Swiss
Zum neuen Riesenairbus A380, der heute in Toulouse/FR vorgestellt wird sagt Franz, dass man davon ausgehen könne, dass die Swiss diese Maschine nicht bestellen werde. Auch sei zu erwarten, dass andere Fluggesellschaften, die den A380 einsetzen werden, ihre Kostenstruktur dank der Grösse dieser Maschine verbessern werden können. Dadurch dürften die Preise noch mehr unter Druck geraten, unterstreicht CEO Franz den Handlungsbedarf bei Swiss. (awp/mc/mad)

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